IHK-Blitzumfrage: Zolldeal belastet regionale Wirtschaft
06. August 2025Nach dem Zolldeal zwischen der EU und den USA erwarten über 70 Prozent der exportiertenten Unternehmen im Bereich der IHK Hannover mit Belastungen im weltweiten Geschäft. Bei Firmen mit direktem US-Verbindungen fällt die Einschätzung noch drastischer aus: 90 Prozent rechnen mit negativen Auswirkungen der aktuellen US-Handelspolitik.
Besonders betroffen sind die Bereiche Maschinenbau, Metallindustrie, Chemie und Kunststoffe, Elektronik und die Fahrzeugindustrie. Die IHK Hannover hatte in den vergangenen Tagen 122 exportorientierte Unternehmen in der Region befragt.
„Die Europäische Union ist in den kommenden Wochen gefordert, weiter zu verhandeln“, so Mirko-Daniel Hoppe, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover. Wichtig sei jetzt für die Unternehmen zumindest eine ausreichende Planungssicherheit, da noch nicht garantiert scheine, ob der aktuelle Kompromiss Bestand habe.
In der Umfrage kündigten rund 60 Prozent der Unternehmen an, die Zollkosten direkt an ihre Kundschaft weiterzugeben und weitere 27 Prozent planen das zumindest anteilig. Mit der Sorge, künftig Marktanteile in den USA einzubüßen, richtet sich die regionale Exportwirtschaft stärker auf andere Märkte: Insbesondere der stabile EU-Binnenmarkt (41 %), Asien/Pazifik (33 %), Süd- und Mittelamerika (21 %), aber auch Kanada (16 %), China (14 %) und die EFTA-Staaten Großbritannien, Schweiz, Island und Lichtenstein (28 %) haben zugelegt.