Zeitreise - was früher in der NW stand: US-Zölle!

09. Juli 2025 | von Klaus Pohlmann

Die Wurzeln der Niedersächsischen Wirtschaft als IHK-Zeitschrift reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert: 1868 erschien erstmals das Hannoversche Wochenblatt für Handel und Gewerbe als Organ hannoverscher Handelskammern. Seither gibt es  fast ununterbrochen IHK-Zeitschriften in der Region, sowohl für Niedersachsen insgesamt als auch für die Regionen Hannover und zuvor Hildesheim und Göttingen. Hier lesen Sie, was unsere Vorgängerinnen und Vorgänger schrieben. www.nw-ihk.de/ueber-uns/ 
 

Hier Ausschnitte aus der NW, dem Wirtschaftsblatt Niedersachsen und noch früheren Handelskammer-Publikationen: Was unsere Vorgänger schrieben:Vor 150 Jahren

Vor 150 Jahren

Juli 1875: Hannoversches Wochenblatt für Handel und Gewerbe

Der richtige Weg, den Amerikanern schlagend begreiflich zu machen, was ihnen ihre Zölle kosten, würde darin bestehen, bei jedem Artikel den Preis ausschließlich des Eingangszolls anzugeben und den letzteren gesondert hinzuzufügen, als etwas, wofür nicht der (…) Producent, sondern das Amerikanische Gesetz verantwortlich zu machen sei. Wenn Jemand in einem New-Yorker Laden nach dem Preise eines Englischen Messers fragt und ihm dasselbe zu einem Dollar angegeben würde und daß an diesem theuren Preise der Zoll Schuld sei, so kaufe er das Messer oder kaufe es nicht, ohne sich Rechenschaft darüber zu geben, welche Rolle der Zoll den wirklich spiele; erfahre er  aber z.B., daß derselbe Artikel ohne Zoll zu ¼ Dollar verkauft werden könne, während ihm unter der Firma „Zoll“ ¾ Dollar darauf geschlagen würde, so werde er voraussichtlich näher mit sich zu Rathe gehen, ob das übertriebene Schutzzollsystem nicht ein unzeitgemäßer Mißgriff sei.

 

Vor 100 Jahren

Mai 1925: Wirtschaftsblatt Niedersachsen

Die in der Inflationszeit vielfach aufgetretene unliebsame Erscheinung, daß es einzelnen Personen gelang, große Gewinne zu erzielen und sich ein mehr oder weniger großes Vermögen zu erwerben, während die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes von Tag zu Tag mehr verarmte, hat immer mehr dazu beigetagen, die öffentliche Meinung für eine nachträgliche scharfe Besteuerung der Inflationsgewinne einzunehmen.

 

Vor 75 Jahren

Juli 1950: Niedersächsische Wirtschaft

Ein in Venezuela ansässiger Niedersachse, der in diesen Tagen nach einer Reise durch verschiedene europäische Länder zum erstenmal nach dem Kriege seiner Vaterstadt einen Besuch abstattete, war, wie er uns erzählte, vor allem davon überrascht, daß er hier, nur etliche „Pferdelängen“ von der sowjetisch beherrschten Welt getrennt, eine sehr ruhige, zuversichtliche Stimmung antraf. In anderen Ländern, die viel weiter „ab vom Schuß“ liegen, hatte er viel aufgeregtere und sorgenvollere Leute getroffen, die nicht mehr in die Ferien zu fahren wagten und auf gepackten Koffern darauf warteten, vor einer neuen kriegerischen Springflut in Europa in irgendeinen weltentrückten Winkel fliehen zu können.

 

Vor 50 Jahren

Juli 1950: Niedersächsische Wirtschaft

Allenthalben ist heute die Rede von der krisenhaften Entwicklung im Pressewesen. Verlage fusionieren, um der drohenden Einstellung ihrer Blätter zuvorzukommen, ehrwürdige Zeitungstitel suggerieren auch da noch Eigenständigkeit, wo sich unter altvertrautem Kopf längst ein vom größeren Nachbarn übernommener redaktioneller „Mantel“ präsentiert.

 

Vor 25 Jahren

Juli 2000: Niedersächsische Wirtschaft

Das Internet: Eine bizarre Urwelt, bevölkert von Viren, Würmern und Trojanischen Pferden, in der sich eigentlich nur Hacker und Wirtschaftsspione wohlfühlen können? Spätestens „I love you“ (der Wurm Loveletter, als Liebesbrief getarnt, infizierte im Mai 2000 Millionen Rechner, Anm. d. Red.) hat das Thema Sicherheit im Netz wieder ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt.