Silhouette einer Person vor digitalem Hintergrund mit leuchtenden Datenströmen, AI generiert Foto: Pixabay/TyliJura (KI-generiert)

Streiflicht, die Freitags-Kolumne: Mensch ...

05. September 2025 | von Klaus Pohlmann

Hannovers Marktkirche war ein mehr als passender Raum für diesen Gedanken: In der Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz liegt auch die Chance, herauszuarbeiten, was den Menschen zum Menschen macht. Es war einer der letzten Sätze der Digitalkonferenz Horizons by Heise Anfang dieser Woche, und er stammt von Dr. Ralph Charbonnier, in seltener Kombination Techniker und Theologe. Die Chance, nicht weniger aber auch die Notwendigkeit. Dass Digitalisierung Fragen nach Gerechtigkeit und Macht aufwirft, war ebenfalls Thema in der Marktkirche. Doch die Abgrenzung zwischen Mensch und Maschine erhält durch KI eine völlig neue Brisanz. Künstliche erzeugte Literatur oder Musik können schon bald besser sein als das, was von Menschen geschrieben ist. Sagte bei der Konferenz bereits am Vormittag der Autor Richard David Precht. Und das ist nur ein Aspekt. Wenn man aber von der Einzigartigkeit jedes Menschen überzeugt ist, kann etwas künstlich erzeugtes vielleicht besser sein im Sinne von erfolgreicher. Aber KI kann niemals etwas erschaffen, das dem gleichkommt, was von Menschen erdacht wurde. Denn das ist immer unmittelbarer Ausdruck einer Person. Es ist gut, dass die Kirchen diese Fragen nach Abgrenzung, nach dem Wert menschlichen Denkens und menschlicher Arbeit aufwerfen. Die Diskussion darüber ist angesichts der Dimension der Veränderung, mit der KI auf uns zukommt, unverzichtbar. (pm)

Mehr zur Horizons by Heise hier.

Podiumsdiskussion bei der Horizons-Konferenz in der Marktkirche mit beeindruckenden Kirchenfenstern und Altar im Hintergrund
Werte in der digitalen Transformation: Podium in der Marktkirche.