Zeitreise - was unsere Vorgänger schrieben: Straußfedern, Bahn-Konkurrenz und Atomkraft.

11. März 2025 | von Klaus Pohlmann

Die Wurzeln der Niedersächsischen Wirtschaft als IHK-Zeitschrift reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert: 1868 erschien erstmals das Hannoversche Wochenblatt für Handel und Gewerbe als Organ hannoverscher Handelskammern. Seither gibt es  fast ununterbrochen IHK-Zeitschriften in der Region, sowohl für Niedersachsen insgesamt als auch für die Regionen Hannover und zuvor Hildesheim und Göttingen. www.nw-ihk.de/ueber-uns/ 
 

Hier Ausschnitte aus der NW, dem Wirtschaftsblatt Niedersachsen und noch früheren Handelskammer-Publikationen: Was unsere Vorgänger schrieben:

Vor 150 Jahren

März 1875: Hannoversches Wochenblatt für Handel und Gewerbe

Die Ansiedler in dem Land zwischen Orange- und Baalfluß in Südafrika haben neuerdings angefangen, den Strauß zu hegen. Große Landstrecken werden werden mit Zäunen von starkem Eisendraht umgeben. In diesen Gehegen überläßt man den Strauß übrigens ganz sich selbst. Nur zur Zeit der Mauser treibt man die Vögel in eine Einfriedung, welche sich allmählich so verengert, daß man sie fangen und ihrer Federn berauben kann, worauf man ihnen bis zum nächsten Jahr wieder die Freiheit giebt. (…) Die Federn passend sortirt, verkaufen sich in England zu Preisen, welche auf 2000 Francs das Pfund für die feinsten steigen und bilden einen sehr vortheilhaften Handelszweig.

Vor 100 Jahren

Januar 1925: Wirtschaftsblatt Niedersachsen

Die Hochhaltung der Eisenbahnfrachten hat im Verein mit anderen Umstsänden bewirkt, daß der Lastkraftwagen in einem früher nie für möglich gehaltenen Maße mit der Eisenbahn in Wettbewerb tritt und ihr vielfach gerade den lohnendsten Verkehr wegnimmt. Das gilt in erster Linie für den Güter-, aber auch für den Personenverkehr, eine Entwicklung, die von der Reichsbahn mit wachsendem Unbehagen verfolgt wird.

 

Vor 75 Jahren

Januar 1950: Niedersächsische Wirtschaft

Die sehr eindeutigen Erfahrungen der letzten Jahrzehnte reichen offensichtlich noch nicht aus, um in der Öffentlichkeit allgemein die Überzeugung zu wecken, daß eine dauerhafte Besserung unserer wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse nur möglich ist durch die Abkehr vom planwirtschaftlichen Denken und durch die breite Aktivierung der persönlichen Initiative.

Vor 50 Jahren

Januar 1950: Niedersächsische Wirtschaft

Seit in den ersten Februartagen dieses Jahres der kugelförmige Stahlbehälter des Reaktorgebäudes, die sogenannte Sicherheitshülle, geschlossen wurde, verrät der in den weiten Himmel der Wesermarsch ragende wuchtige Kuppelbau auch dem nichtfachkundigen Betrachter, daß hier am Unterlauf der Weser bei Esenshamm, 11 km nördlich von Brake, auf der riesigen Baustelle direkt hiner dem Weserdeich ein Kernkraftwerk entsteht.

Vor 25 Jahren

Januar 2000: Niedersächsische Wirtschaft

Die deutsche Wirtschaft hat sich verpflichtet, für die humanitäre Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern 5 Mrd. DM aufzubringen. Rund 3 Mrd. DM stehen noch aus; sie aufzubringen, ist eine Aufgabe für die gesamte Wirtschaft.