Kurzinterview mit Marcel Verweinen von Continental
04. Februar 2025 | von Georg ThomasDrei Fragen an… Marcel Verweinen, Personalleiter Deutschland und Leiter Konzernfunktionen bei Continental, im Interview zum Thema Fachkräftesicherung.
Wie arbeiten Sie mit der IHK bei der Fachkräftesicherung zusammen?
Marcel Verweinen: Wir kooperieren seit vielen Jahren eng mit der IHK Hannover und auch anderen IHKs in Deutschland. Im Fokus steht das Nachholen von Berufsabschlüssen, zum Beispiel in Form von Anpassungs- oder Teilqualifizierungen sowie der Erwerb von Zukunftskompetenzen in Bereichen wie Daten oder Künstlicher Intelligenz. Mit dem JobTurbo- Projekt schaffen wir seit letztem Jahr neue berufliche Perspektiven für Geflüchtete und unterstützen sie dabei, ihre Berufsabschlüsse im Bereich Elektro in Deutschland anerkennen zu lassen. Dabei gehen wir zusammen mit den beteiligten Partnern immer auch neue Wege, um schnell und effizient ans Ziel zu kommen.
Warum engagiert sich Continental so in diesen Qualifizierungsprojekten?
Verweinen: Die Transformation der Arbeitswelt und der Fachkräftemangel sind gesamtgesellschaftliche Themen, die kein Unternehmen allein lösen wird. Mit ContiMotion, unserer Gesellschaft zur Jobvermittlung, und dem Continental Institut für Technologie und Transformation (CITT) haben wir gemeinsam mit den Gewerkschaften einen Rahmen geschaffen, um entsprechende Projekte in den jeweiligen regionalen Netzwerken umzusetzen. Das gilt für das Matching auf freie Arbeitsplätze – Stichwort Personaldrehscheiben – ebenso wie für die zielgerichtete Qualifizierung mit entsprechenden Fördermöglichkeiten. Wir machen das längst nicht mehr nur für Continental, sondern denken aus der Wirtschaft für die Wirtschaft – und erzielen damit gute Erfolge.
Was müsste aus Ihrer Sicht von der Politik bei der Fachkräftesicherung getan werden?
Verweinen: Um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzutreten, braucht es mehrere Maßnahmen: Wir müssen die Einwanderung von Fachkräften fördern, etwa durch eine beschleunigte Berufsanerkennung von Geflüchteten, die bereits in Deutschland sind. Gleiches gilt für das Nachholen von Berufsabschlüssen und den Erwerb von Zukunftskompetenzen. Ein wichtiges Ziel in der Transformation ist es zudem, Brücken in neue Beschäftigung zu bauen. Dafür wünsche ich mir noch mehr Unterstützung und gute Rahmenbedingungen seitens der Politik, so dass wir uns als Arbeitgeber noch stärker darauf konzentrieren können, die Menschen bei auf diesem Weg mitzunehmen und die Motivation und das Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu stärken.
Die Fragen stellte Georg Thomas.