
„Finals“ kommen 2026 nach Hannover
28. Februar 2025 | von Barbara DörmerKanusport auf dem Maschsee, Stabhochsprung im Maschpark, rapid Surfen auf der Leinewelle, Segeln auf dem Steinhuder Meer: So in etwa soll der deutsche Multisportevent „Finals“ ablaufen, den die Landeshauptstadt und die Region Hannover mit Unterstützung des Landes Niedersachsen im Sommer 2026 in die Stadt und die Region holen. Das Konzept wurde am 28. Februar von den Beteiligten in Hannover vorgestellt.
Der Finals als die Deutschen Meisterschaften in bis zu 19 Sportarten wie etwa Gerätturnen, Trampolinturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Leichtathletik, Rudern, Kanu, Triathlon, 3x3-Basketball, Sportklettern, Segeln oder Surfen oder Stand-Up-Paddling sollen nach aktueller Planung in der zweiten Juli-Hälfte des kommenden Jahres stattfinden, terminlich eingebettet zwischen Schützen- und Maschseefest. Austragungsorte für die Wettbewerbe, die von ARD und ZDF übertragen werden, sollen in der Landeshauptstadt der Sportpark, der Maschsee, das Gelände rund um das Neue Rathaus, mehrere Orte in der Innenstadt, die ZAG-Arena und Swiss-Life Hall sowie das Steinhuder Meer im Umland sein. „Die Finals sind ein richtig guter, wichtiger Auftakt für eine Reihe von Großereignissen, die wir nach Hannover holen. In 2027 haben wir die Handball-WM hier als Spielstandort. Und wir werden uns auch – hoffentlich erfolgreich - bewerben für die Frauen -Europameisterschaft in 2029. Wenn Deutschland den Zuschlag kriegt, hat Hannover große Chancen“, so Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay.
Neben den Wettbewerben gibt es ein Rahmenprogramm, darunter auch eine Sportmeile am Maschsee, bei dem sich Vereine aus Stadt und Umland präsentieren und Angebote zum Mitmachen bieten. Für Kinder und Jugendliche in der Region ist vor und während der Finals ein Programm in Schulen geplant, um Sportarten zu entdecken und auszuprobieren.
Finanzierung
Stadt und Region Hannover gehen aktuell von Kosten in Höhe von rund 8,5 Mio. Euro aus. Das Land Niedersachsen will die erstmalige Austragung des Multisportevents in Niedersachsen mit 3 Mio. Euro zu unterstützen. Weitere 3 Mio. Euro werden durch die Hannover Marketing und Tourismus GmbH (HMTG) getragen. Die restlichen rund 2,5 Mio. Euro planen Stadt und Region Hannover zu je 1,25 Mio. Euro zu übernehmen. Ziel sei es außerdem, durch Sponsoringeinnahmen die Kosten der Verwaltungen zu kompensieren, heißt es in einer Presseinformation.
Die IHK Hannover erklärt im Kontext des Events: „Hannover hat sein Profil als attraktive Eventstadt im Norden in jüngerer Zeit durch eine beachtliche Bandbreite an Großkonzerten internationaler Weltstars und auch den anstehenden evangelischen Kirchentag in diesem Jahr deutlich geschärft. Hannover kann Event! Unter diesem Motto sollte die Landeshauptstadt ihre Stärken konsequent ausspielen: eine herausragende Erreichbarkeit, eine bereits gut ausgebaute Infrastruktur für große Veranstaltungen und seine hannoversche Willkommenskultur für internationale Gäste. Die regionale Wirtschaft unterstützt Ideen, die weitere (Inter)nationale Event-Highlights in der Musik, der Kultur oder auch im Sportbereich in den nächsten Jahren an die Leine holen wollen. Diese Großevents generieren zusätzliche Wertschöpfung in die Region, insbesondere für die Hotellerie und Gastronomie, aber natürlich auch für den Handel und Freizeitsektor. Bei der Akquisition neuer Sportereignisse sollte berücksichtigt werden, wie nachhaltig diese auf das Standortprofil Hannovers als Eventstadt einzahlen. Idealerweise führen sie zu längerfristigen touristischen Effekten. Aufwand und Ertrag sollten in einer vertretbaren Relation stehen, mit einer soliden Finanzierung ohne Belastungseffekte für die Unternehmen in der Region. Hannover hat unzweifelhaft viele Stärken und das Potenzial für eine herausragende Position als Eventlocation im Norden.“ Der DEHOGA Kreisverband Region Hannover hat sich kritisch geäußert - zum einen zur Finanzierung der Finals aus der Beherbergungssteuer und zum Preis-Leistungs-Verhältnis an sich.
Die „Finals“ werden seit 2019 als die Deutschen Meisterschaften vieler Sportarten gleichzeitig in einer Stadt oder Region an einem Wochenende ausgetragen. Die teilnehmenden nationalen Spitzensportverbände sind die jeweiligen Veranstalter ihrer Deutschen Meisterschaften. Ziel ist es, durch die Bündelung der Wettbewerbe mehr (mediale) Aufmerksamkeit für olympische und nicht-olympische Sportarten zu schaffen. Das Event fand bisher in Berlin (2019, 2021, 2022) und in der Metropolregion Rhein-Ruhr (2021, 2023) statt. 2023 waren mehr als 220 000 Menschen in der Metropolregion Rhein-Ruhr vor Ort. Vom 31. Juli bis zum 3. August 2025 sind „Die Finals“ zu Gast in Dresden.
Der Rat der Landeshauptstadt Hannover und die Regionsversammlung müssen über das Vorhaben noch entscheiden. Das genaue Sportprogramm sowie der Zeitraum des Events werden in Absprache mit den einzelnen Sportverbänden festgelegt.