v. l.: Hagen Boßdorf, Geschäftsführer der Finals GmbH; Regionspräsident Steffen Krach; Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens; Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. Foto: Barbara Dörmer

„Finals“ kommen 2026 nach Hannover

28. Februar 2025 | von Barbara Dörmer

Kanusport auf dem Maschsee, Stabhochsprung im Maschpark, rapid Surfen auf der Leinewelle, Segeln auf dem Steinhuder Meer: So in etwa soll das deutsche Multisportevent „die Finals“ ablaufen, den die Landeshauptstadt und die Region Hannover mit Unterstützung des Landes Niedersachsen im Sommer 2026 in die Stadt und die Region holen wollen. Das Konzept wurde Ende Februar vorgestellt.

Die Finals als die Deutschen Meisterschaften in bis zu 19 Sportarten wie Gerätturnen, Trampolinturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Rudern, Kanu, Triathlon, 3x3-Basketball, Sportklettern, Segeln, Surfen oder Stand-Up-Paddling sollen nach aktueller Planung in der zweiten Juli-Hälfte 2026 stattfinden, terminlich eingebettet zwischen Schützen- und Maschseefest. Austragungsorte für die Wettbewerbe, die von ARD und ZDF übertragen werden, sollen in der Landeshauptstadt der Sportpark, der Maschsee, das Gelände rund um das Neue Rathaus, mehrere Orte in der Innenstadt, die ZAG-Arena und Swiss-Life Hall sowie das Steinhuder Meer im Umland sein. 

„Die Finals sind ein richtig guter, wichtiger Auftakt für eine Reihe von Großereignissen, die wir nach Hannover holen: In 2027 haben wir die Handball-WM hier als Spielstandort. Und wir werden uns auch – hoffentlich erfolgreich - bewerben für die Frauen-Europameisterschaft in 2029. Wenn Deutschland den Zuschlag kriegt, hat Hannover große Chancen“, so Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. „Die Finals“ fanden bisher in Berlin (2019, 2021, 2022) und
in der Metropolregion Rhein-Ruhr (2021, 2023) statt. Vom 31. Juli bis zum 3. August dieses Jahres sind sie zu Gast in Dresden. 

In Hannover soll es neben den Wettbewerben ein Rahmenprogramm geben, bei dem sich Vereine aus Stadt und Umland präsentieren und Angebote zum Mitmachen bieten. Für Kinder und Jugendliche ist vor und während der Finals ein Programm in Schulen geplant, um Sportarten zu entdecken und auszuprobieren. 

Finanzierung: Was die Finals kosten

Stadt und Region Hannover gehen von Kosten in Höhe von rund 8,5 Mio. Euro aus. Das Land will die Austragung des Multisportevents mit 3 Mio. Euro unterstützen. Weitere 3 Mio. Euro werden von der Hannover Marketing und Tourismus GmbH (HMTG) getragen. Die restlichen rund 2,5 Mio. Euro planen Stadt und Region Hannover zu je 1,25 Mio. Euro zu übernehmen. Ziel sei es außerdem, durch Sponsoringeinnahmen die Kosten der Verwaltungen zu kompensieren. 

Wie die Position der IHK aussieht

Die IHK Hannover erklärt im Kontext des Events: „Hannover hat sein Profil als attraktive Eventstadt im Norden in jüngerer Zeit durch eine beachtliche Bandbreite an Großkonzerten internationaler Weltstars und auch den anstehenden evangelischen Kirchentag in diesem Jahr deutlich geschärft. Hannover kann Event! Unter diesem Motto sollte die Landeshauptstadt ihre Stärken konsequent ausspielen: eine herausragende Erreichbarkeit, eine bereits gut ausgebaute Infrastruktur für große Veranstaltungen und seine hannoversche Willkommenskultur für internationale Gäste. Die regionale Wirtschaft unterstützt Ideen, die weitere (inter)nationale Event-Highlights in der Musik, der Kultur oder auch im Sportbereich in den nächsten Jahren an die Leine holen wollen. Diese Großevents generieren zusätzliche Wertschöpfung in die Region, insbesondere für die Hotellerie und Gastronomie, aber natürlich auch für den Handel und Freizeitsektor. Bei der Akquisition neuer Sportereignisse sollte berücksichtigt werden, wie nachhaltig diese auf das Standortprofil Hannovers als Eventstadt einzahlen. Idealerweise führen sie zu längerfristigen touristischen Effekten. Aufwand und Ertrag sollten in einer vertretbaren Relation stehen, mit einer soliden Finanzierung ohne Belastungseffekte für die Unternehmen in der Region. Hannover hat unzweifelhaft viele Stärken und das Potenzial für eine herausragende Position als Eventlocation im Norden.“ 

Der Dehoga-Kreisverband Region Hannover hat sich kritisch geäußert - zum einen zur mittelbaren Finanzierung der Finals aus der Beherbergungssteuer und zum Preis-Leistungs-Verhältnis an sich.