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Biotechnologische Entwicklungen ausgezeichnet

05. November 2025 | von Barbara Dörmer

Die Avocet Bio GmbH aus Göttingen sowie das gemeinsame Projekt iGuard der Medizinischen Hochschule Hannover und des Fraunhofer ITEM wurden am 4. November 2025 in Hannover mit dem Innovationspreis Niedersachsen 2025 ausgezeichnet. Beide Innovationen sind bei der Vorbereitung auf kommende Pandemien bedeutsam. Die Sieger erhielten jeweils ein Preisgeld von 20.000 Euro.

Die Avocet Bio GmbH aus Göttingen hat in der Kategorie Schlüsseltechnologien mit ihrem neuartigen Verfahren zu Bekämpfung von Viruserkrankungen gewonnen. Dabei wird die RNA der Krankheitserreger, also die Erbinformation, mithilfe eines Enzyms präzise und schnell in lebenden Zellen erkannt, aufgespalten – und an der weiteren Vermehrung gehindert. Das Besondere ist, dass diese biotechnologische Plattform schnell an neue oder mutierte Viren wie auch an nichtvirale RNA angepasst werden kann. 

Ein ähnliches Prinzip nutzt das Projekt iGUARD der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), das den Innovationspreis Niedersachsen 2025 in der Kategorie Wissens- und Technologietransfer bekommen hat. Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) entwickelt sie RNA-Therapeutika, die durch eine spezielle und patentierte chemische Struktur direkt in die Lunge inhaliert werden können. Das verringert schwere Nebenwirkungen und hilft insbesondere für Menschen mit schweren Lungenerkrankungen, wieder besser zu atmen. Mehr …

Die Schirmherren, Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne und Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs, übergaben in Hannover  die Urkunden. Insgesamt waren sechs Projekte nominiert, drei je Kategorie, die mit einem professionellen Imagefilm belohnt werden. 

Der Preis würdigt seit 2016 jährlich zukunftsweisende Ideen, die den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern oder technologische Durchbrüche ermöglichen – und dabei zur Bewältigung aktueller Herausforderungen beitragen. Die Jury besteht aus Expertinnen und Experten von Niedersachsen.next sowie Vorstandsmitgliedern des Niedersachsen.next Innovationsnetzwerks, das den Preis ausrichtet. In dem Innovationsnetzwerk sind Hochschulen, Technologiezentren, Kammern, Forschungseinrichtungen, Transferstellen und kommunale Wirtschaftsförderer aus Niedersachsen Mitglied. Es versteht sich als branchen- und ressortübergreifende Plattform und Schnittstelle zur Landesregierung und hat das Ziel, die verschiedenen Innovationsförderer in Niedersachsen miteinander zu vernetzen.