IHK-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt (v.r.) diskutiert mit Ayten Berse (Frau und Beruf), Nora Rosenberg (Fluxx) und Birgit Marz-Quade (pme). Foto: Georg Thomas
Frauennetzwerk diskutiert: Wenn Care-Arbeit auf Karriere trifft
11. November 2025 | von Georg ThomasEs ist immer noch ein Spagat für Frauen, Job und Familie unter einen Hut zu bringen – an dieser Stelle herrschte Einigkeit bei den Unternehmerinnen des Frauennetzwerks, die sich am 10. November im Plenarsaal der IHK Hannover trafen. Wie die Vereinbarkeit verbessert werden kann und was sich dafür ändern muss, waren daher auch Fragen, die IHK-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt schon bei ihrer Begrüßung an die mehr als 80 anwesenden Frauen im Plenarsaal richtete.
Nora Rosenberg, Koordinatorin der Fluxx Notfallbetreuung der Stadt Hannover machte im Talk deutlich, dass durch Homeoffice für Freuen nicht alles einfacher geworden sei. „Ich kann nicht zu Hause arbeiten und gleichzeitig meine zweijährige Tochter betreuen. Ich bringe mein Kind ja auch nicht mit ins Büro“, sagte sie und warb hier für eine klare Trennung und letztlich auch für ihr Angebot, das beispielsweise hilft, wenn die eigene Kita ausfällt.

Ayten Berse, Leiterin der Koordinierungsstelle Frau und Beruf bei der Region Hannover, brachte in die Diskussion ein, dass jede zweite Frau bei ihr in der Beratung den Wunsch äußere, nur zwanzig Stunden zu arbeiten – und dass sie immer erklären müsse, welche negativen Folgen dies für die Rente habe. Eine Teilnehmerin regte an, dass Paare hier individuell einen finanziellen Ausgleich schaffen könnten, damit aus der Teilzeitfalle keine Rentenfalle werde – eine Idee, die viel Zuspruch erhielt. Denn mehrere Frauen merkten an, dass sie sich ganz bewusst Zeit für die Familien und ihre noch jungen Kinder nehmen wollten. Gleichzeitig machten in der offenen Diskussion andere Unternehmerinnen deutlich, wie wichtig es ihnen gewesen sei, schnell nach der Geburt der Kinder wieder in den Beruf zurückgekehrt zu sein – und für wie wichtig sie dies halten. Eine Teilnehmerin sagte, dass es für Frauen in diesen Fragen kein richtig oder falsch gebe - und auch das aus ihrer Sicht eine wichtige Erkenntnis sei. Und das Thema Pflege von Familienangehörigen ist da ja auch noch: „Wir ahnen gar nicht, was da noch auf uns zukommt“, bemerkte Ayten Berse.
Wie wichtig bei allem die mentale Gesundheit ist, machte Anne Fürwentsches deutlich, die Unternehmen in Sachen Gesundheitsförderung berät.
Und was kann oder muss die Wirtschaft aus diesem Nachmittag mitnehmen?

„Der Fachkräftemangel in den Kitas und Krippen ist ein Problem, wenn Mitarbeitende von plötzlichen Schließungen der Einrichtungen betroffen sind“, sagte @Michaela Eberle, Geschäftsführerin der Klax Niedersachsen gGmbH, Betreiberin von fünf Kindergärten in der IHK-Region. Die Ausbildung für den Erzieherberuf müsse wirklich kostenfrei werden und bezahlt werden, wie andere Ausbildungen auch. Zudem müssten Förderungen vereinfacht und bürokratische Hürden abgebaut werden. Maike Bielfeldt rief zudem dazu auf, etwaige Probleme und Forderungen an die IHK heranzutragen, um diese ggf. in den Austausch mit der Politik mitzunehmen.
Eine Kontaktmöglichkeit und mehr Informationen zum IHK-Frauennetzwerk -
E-Mailkontakt Margarita Samonina
