Novelis beim Bundespreis Ecodesign: Innovative Fahrzeugstruktur auf der Messe Recyceltes Aluminiumblech bei Novelis. Foto: Novelis

Novelis erhält Bundespreis Ecodesign

04. Dezember 2025 | von Barbara Dörmer

Von Hanf bis Hightech: 14 Projekte sind am 1. Dezember von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt mit dem Bundespreis Ecodesign 2025 ausgezeichnet worden - darunter auch das Projekt „100% Recyceltes Aluminium Autoblech“ der Novelis Deutschland GmbH aus Göttingen. Die höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design prämiert visionäre Lösungen zwischen Materialinnovation, digitaler Intelligenz und Kreislaufwirtschaft. 

Zum Gewinner aus Göttingen, der zusammen mit fünf weiteren Unternehmen in der Kategorie Produkt ausgezeichnet wurde, heißt es auf der Website des Bundespreises: „Novelis, ein führender Anbieter nachhaltiger Aluminiumlösungen und Weltmarktführer im Aluminiumwalzen und -recycling, liefert bereits heute Aluminiumbleche für die Automobilindustrie mit einem Recyclinganteil von 75 Prozent und mehr. Die kohlenstoffarme Legierung „Novelis Advanz™ 6F - e170RC“ für Karosserieaußenhaut ermöglicht die Fertigung von (Karosserie-)Bauteilen aus bis zu 100 % Schrott aus Altfahrzeugen. Damit zeigt sich das Potenzial echter Kreislaufwirtschaft in der Fahrzeugproduktion – ressourcenschonend und zukunftsorientiert.“ Jurymitglied Siddharth Prakash, Leiter der Gruppe Zirkuläres Wirtschaften und Globale Wertschöpfungsketten im Bereich Produkte- und Stoffströme am Öko-Institut in Freiburg, kommentiert: „Die Einführung von recyceltem Aluminium hat das Potenzial, den ökologischen Fußabdruck der Automobilbranche erheblich zu verringern. Das Projekt liefert ein großartiges Beispiel für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der Wertschöpfungskette und eine Steilvorlage für die Weiterentwicklung der europäischen Altfahrzeugverordnung.“

Die prämierten Arbeiten zeigten, wie breit das Spektrum nachhaltiger Gestaltung heute ist. Ob Recycling, biobasierte Materialien wie Hanf und Myzel, KI-gestützte Anwendungen oder modulare Produkte – Gestaltung wird hier zum Hebel für Ressourcenschonung, innovative Geschäftsmodelle und gesellschaftlichen Wandel. Aus rund 380 Bewerbungen wurden 149 Einreichungen zur Jurysitzung zugelassen. Nach intensiver Beratung nominierte die interdisziplinäre Jury 30 Projekte, aus denen heute 14 Preisträgerinnen und Preisträger in vier Kategorien - Nachwuchs, Konzept, Service, Produkt - prämiert wurden.

„Ecodesign nutzt uns gleich mehrfach: Es macht uns in Zeiten geopolitischer Spannungen unabhängiger von Importen. Ecodesign macht uns krisenfester. Durchdachtes Design und innovative Materialien sind ein Geschäftsmodell der Zukunft. Nicht zuletzt ist Ecodesign gut für unsere Umwelt, wir sparen Ressourcen und verbrauchen weniger Energie. Das ist nicht nur nachhaltig, das ist auch wirtschaftlich erfolgreich und vernünftig“, so Rita Schwarzelühr-Sutter MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium und Jurymitglied.

Bundespreis Ecodesign 2026 startet im Januar 

Am 19. Januar 2026 startet die europaweite Ausschreibung erneut. Seit 2012 wird der Bundespreis Ecodesign vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt zusammen mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin ausgelobt. In den Kategorien Produkt, Service, Konzept und Nachwuchs werden Arbeiten ausgezeichnet, die gestalterische Qualität mit ökologischer Wirkung verbinden. Der Wettbewerb richtet sich an Unternehmen aller Größen, Designbüros und Studierende in ganz Europa. Gesucht werden langlebige, reparierbare und kreislauffähige Produkte, Prozesse und Systeme – Lösungen, die zeigen, wie Gestaltung den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Lebensweise vorantreibt.

Mehr zum Wettbewerb, den Preisträgern, und der neuen Ausschreibung: https://www.bundespreis-ecodesign.de