Gerhard Oppermann, IHK-Präsident, kommentiert:
[/vc_column_text][vc_column_text]Krieg in Europa. Noch vor wenigen Wochen glaubten wir an Frieden in unserer Zeit, zumindest auf unserem Kontinent. Heute finden wir uns in einer Welt wieder, deren Ordnung erschüttert ist. Ebenso, wie wir selbst es sind: Das zeigt die riesige Welle der Hilfsbereitschaft, auch von Unternehmen.
Noch vor wenigen Wochen dachten wir, die nach Corona auf uns wartenden Aufgaben würden unsere ganze Kraft brauchen. Heute stehen wir vor noch weit größeren und grundsätzlichen Herausforderungen. Der Krieg in der Ukraine und seine Folgen stellen alles auf den Prüfstand.
Noch wissen wir nicht, wie sich die Welt neu ordnet. Aber wie auch immer: Die Wirtschaft muss sich darin zurechtfinden. Die Aufgaben, vor denen wir unverändert stehen, müssen unter diesen neuen Bedingungen gelöst werden. Versorgungssicherheit bei Gas und Öl sowie das Ziel, möglichst schnell einseitige Abhängigkeiten zu beseitigen, geben der Energiewende einen anderen Rahmen. Schnelle Entscheidungen werden dabei ebenso gefragt sein wie Flexibilität und Kompromissbereitschaft auf allen Seiten. Und auch Hilfen für besonders betroffene Unternehmen. Gut, dass es hier schon früh erste Signale aus der Politik gab.
Die weltweite wirtschaftliche Zusammenarbeit, die schon zuvor durch nationale Hürden und durch die Pandemie unter Druck stand, wird durch den Krieg und seine Folgen hart getroffen. Bereits Anfang März zeigte eine IHK-Umfrage, dass sich Unternehmen in großer Breite aus dem Russlandgeschäft zurückziehen, teils über die Sanktionen hinaus. Die Brücken, die durch viele Jahre des Handels und der Zusammenarbeit entstanden sind, tragen nicht mehr.
Aber sie sind noch nicht eingestürzt. Unternehmen werden zurückkehren, wenn es eine Grundlage gibt, die unseren Werten entspricht. Damit würden wieder Menschen über Grenzen hinweg verbunden. Darauf hoffen wir. Und ebenso darauf, dass die Wirtschaft bald ihre Rolle beim Wiederaufbau spielen kann, so wie sie es bei der Hilfe für die vielen, die flüchten mussten, bereits macht. Wenn auch mit beidem das tiefe menschliche Leid, vor dem wir fassungslos stehen, kaum gelindert werden wird.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]