Das Braunkohlessen der Neuen-Deister-Zeitung aus Springe hat in den letzten Jahren namhafte Politiker in die ehemalige Kreisstadt geführt, wie in diesem Jahr Robert Habeck. Was ist das Erfolgsrezept der Veranstaltung? Drei Fragen an Redaktionsleiter Christian Zett.
In diesem Jahr Robert Habeck, im vergangenen Gregor Gysi, davor Wolfgang Bosbach – wie schaffen Sie es, die Politprominenz zum Braunkohlessen nach Springe ins Jagdschloss zu holen?
Christian Zett: Ich glaube, da kommen mehrere Dinge zusammen – manchmal haben wir natürlich Glück, dass Zeit und Ort genau passen. Gleichzeitig haben wir uns durch die großen Namen und positive Rückmeldungen, die unsere Ehrengäste nach Berlin tragen, inzwischen sicherlich auch einen guten Ruf in der großen Politik erarbeitet.
Was ist die Idee dahinter?
Zett: Eigentlich sind es sogar zwei Ideen: Zum einen werben wir mit dem NDZ-Braunkohlessen Spenden für vielfältige Projekte vor Ort ein. Es geht uns aber auch darum, als Lokalzeitung eine Plattform für den gesellschaftlichen Austausch vor Ort zu schaffen. Bei uns kommen Persönlichkeiten des Springer Lebens aus allen Ecken zusammen, die sich in der Kombination sonst kaum begegnen: Politik, Wirtschaft, Kultur, Bildung, Vereine und Verbände – aus den Gesprächen untereinander entstehen neue Ideen, Verbindungen, Projekte.
Die Teilnehmer spenden – wieviel ist in den vergangenen fast 15 Jahren zusammengekommen, und wohin ging das Geld?
Zett: Wir haben gerade die 40.000-Euro-Marke geknackt, insgesamt sind es seit 2006 41.500 Euro. Beim Spendenempfänger richten wir uns je nach Wunsch auch nach unserem Ehrengast. Gespendet haben wir unter anderem an die Lebenshilfe Springe, die Springer Tafel, den Kinderschutzbund, aber auch an den Hospizverein oder die Fördervereine von Wisentgehege, Otto-Hahn-Gymnasium sowie IGS Springe. 2010 haben wir – aus damals aktuellem Anlass – ausnahmsweise die Springer Grenzen überschritten und an die Robert-Enke-Stiftung gespendet.
Die Fragen stellte Klaus Pohlmann.