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Warum man einen Begriff aus dem 19. Jahrhundert heute noch kennen sollte.
[/vc_column_text][vc_column_text]Die Soziale Frage – ist schon lange her. Aber aus der Lösung dieses gesellschaftlichen Problems entstand letzten Endes die Wirtschafts- und Sozialordnung, in der wir heute leben. Allein deshalb sollte jeder wissen, was hinter dem Begriff Soziale Frage steckt. Allerdings wird derzeit auch diskutiert, ob das Thema nicht wieder ganz aktuell ist. Doch dazu später mehr.

Entstanden ist die Soziale Frage in der Folge der ersten industriellen Revolution. Das heißt konkret: Vor 250 Jahren, genau 1769, erhielt James Watt ein Patent auf eine leistungsfähige Dampfmaschine. Von da an war richtig Druck auf dem Kessel: Die Wirtschaft in Europa veränderte sich grundlegend. Die Industriegesellschaft entstand. Lohnarbeit in Fabriken statt im Handwerk oder in Manufakturen. Ganze Berufszweige, die bislang auf Handarbeit setzten, kamen durch die Massenfertigung unter die Räder. Bevölkerungswachstum, Landflucht, Städtewachstum. Niedrige Löhne, schlechte Wohnungen, Bildungsnot, Kinderarbeit: Das war die Lage.

Mitte des 19. Jahrhunderts waren diese Probleme so heftig geworden, dass ganz verschiedene Seiten sich damit beschäftigten. Karl Marx und Friedrich Engels veröffentlichten 1848 das Kommunistische Manifest. Sie erwarteten irgendwann eine Revolution. Andere setzten auf Selbsthilfe: Daraus wurden zum Beispiel die Genossenschaften, heute die Volks- und Raiffeisenbanken und viele andere mehr. Die katholische Kirche entwickelte nach und nach sehr konkrete Vorstellungen für ein faires Zusammenleben in Wirtschaft und Gesellschaft. Gewerkschaften und Parteien entstanden als Interessenvertretung der Arbeiter. Und der Staat reagierte mit Sozialversicherungen. Vieles davon floss nach dem 2. Weltkrieg in die Soziale Marktwirtschaft als unser heutiges Wirtschaftsmodell ein. Wir leben also in einer Gesellschaft, die durch die Lösung der sozialen Frage der ersten industriellen Revolution geprägt wurde.

Jetzt leben wir, sagen viele, in der vierten industriellen Revolution. Digitalisierung statt Dampfmaschine – auch das ändert die Gesellschaft komplett. Mit einer neuen sozialen Frage? Da stehen sich zwei Seiten gegenüber. Die optimistische, die sagt: Zwar gehen viele, sehr viele Jobs durch die Digitalisierung verloren, aber gleichzeitig werden noch mehr neue entstehen. Kein Problem. Die pessimistische: Digitale Automatisierung wird mehr Jobs kosten, als neue kommen, und für die neuen gibt es nicht richtig qualifizierte Leute. Riesenproblem. Einig sind sich alle aber darin: Die Digitalisierung wird jeden einzelnen Beruf verändern. Was bedeutet: Man darf niemals aufhören zu lernen und sich weiterzubilden.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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