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Die Nord/LB-Volkswirte erwarten in diesem Jahr ein Wachstum in Niedersachsen von 0,8 Prozent. Damit bleibt der Abstand zum Bund bestehen: Die deutsche Wirtschaft wird 2019 laut Prognose um 1,3 Prozent zulegen.
[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]In Niedersachsen wie auch in Deutschland insgesamt bremst nach Einschätzung der Nord/LB die Wirtschaft damit weiter ab. Auch im vergangenen Jahr blieb das Wachstum sowohl in der Eurozone als auch in der Bundesrepublik hinter den ursprünglichen Erwartungen der eigentlich prognosestarken Nord/LB-Volkswirte zurück. Die hatten ursprünglich für 2018 für beide eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um etwa zweieinhalb Prozent erwartet. Herauskommen werden vermutlich 1,9 Prozent für die Eurozone und 1,5 Prozent für Deutschland. „Auf dem Boden der Tatsachen angekommen“, sagte dazu Nord/LB-Vorstand Christoph Dieng, der Weltwirtschaft und Welthandel an einer „Weggabelung“ sieht.

Denn derzeit prägt eine Gemengelage den wirtschaftlichen Ausblick. Einerseits ist der aktuelle Konjunkturzyklus weit fortgeschritten, sagte Chefvolkswirt Christian Lips. Was heißt: Es konnte nicht ewig weitergehen mit Wachstumsraten wie denen bis Ende 2017. Mit einer Abkühlung war also zu rechnen, obwohl man – und auch das betonte Lips – nicht allein aus der Länge des Aufschwungs rückläufiges Wachstum ableiten kann. Außerdem war das dritte Quartal 2018 mit den Zulassungsproblemen und dem damit verbundenen Produktionsstau bei den Autoherstellern durch einen massiven Sondereffekt belastet. Der wird allerdings wohl durch einen Nachholeffekt gemildert oder ausgeglichen, der sich später als erwartet erst in den ersten Monaten dieses Jahres in den Büchern niederschlagen wird. Auch in der pharmazeutischen Industrie habe sich ein noch nicht geklärter Einbruch bei den Zahlen ergeben, möglicherweise eine statistische Verzerrung, so Lips.

Mit dem rein wirtschaftlich geprägten Rahmen könnten die Volkswirte noch ganz gut umgehen. Deutlich schwieriger wird es bei den politischen Risiken. Teilweise wurden die Auswirkungen des Brexits schon vorweggenommen, im Investitionsverhalten oder durch eine Neugewichtung der Handelspartner. Irland beispielsweise sei dabei ein Gewinner, so die Nord/LB. Und Notfallpläne liegen bei vielen Unternehmen bereits in der Schublade. Das ganze schlägt aber auf die Stimmung: Die hat sich während des gesamten Jahres 2018 sowohl in den Unternehmen als auch bei Verbrauchern abgekühlt, mit einer Ausnahme: der Bauwirtschaft.

Die Nord/LB setzt aber in den großen politischen Fragen auf Siege der Vernunft: keine weitere Eskalation des Handelskrieges zwischen China und den USA, kein harter Brexit, eine gemeinsame Linie der EU und Italiens in der Finanzpolitik, ein gesellschaftlicher Kompromiss in Frankreich. Und wichtig auch: eine grundsätzliches Ja zur EU bei den Wahlen im Mai. Die Fülle der politischen Risiken sorgt aber für eine gehörige Unsicherheit bei den Prognosen. Dabei lässt sich, so Chef-Volkswirt Lips, noch nicht einmal sagen, wie sich eine schlechte Entwicklung bei einem einzigen dieser Themen in Zahlen auswirkt. Sollte aber überall die Unvernunft siegen, „dann braucht man nicht drumherum zu reden, dann hätten wir eine Rezession.“ Aber bei der Nord/LB ist man „grundoptimistisch“, hält deshalb an der moderaten Wachstumsprognose fest und erwartet keinesfalls ein Worst-Case-Szenario. Im Fall des Falles sieht Lips angesichts der guten Finanzausstattung der öffentlichen Hand auch Konjunkturmaßnahmen als machbar an.

Und Niedersachsen? Die Prognose von unter einem Prozent und 0,5 Prozentpunkte hinter dem Bundesdurchschnitt sieht Dr. Eberhard Brezski „nicht als Beinbruch“. Er bezeichnete das erwartete Wachstum des niedersächsischen Bruttoinlandsprodukts von 0,8 Prozent als „Vorsichtsprognose“ – die allerdings auch dem Vorbehalt eintretender oder ausbleibender politischer Risiken steht. Schwierig würde es nach seinen Worten bei einer gegenüber der aktuellen Schätzung auf die Hälfte reduzierten Wachstumsrate. Grundsätzlich leidet die Wirtschaft des Landes unter den gleichen Problemen wie die deutsche Wirtschaft, insbesondere und verstärkt natürlich durch die Belastungen in der Automobilindustrie. Aber Brezski hält die niedersächsische Wirtschaft auch angesichts der verminderten Wachstumsprognose für stark genug, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. In der prägenden Automobilindustrie etwa seien allen richtigen Schritte eingeleitet worden.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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