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Ein Signal: Genau, als die jüngste Welt-Klimastudie veröffentlicht wurde (und gut ein Jahr, nachdem die USA das Pariser Klimaabkommen kündigten), hat ein US-Umweltökonom den Nobelpreis erhalten. Aber was ist Umweltökonomie?
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Qualmende Fabrikschlote stehen wie kaum etwas sonst als Symbol für den Gegensatz zwischen Wirtschaft und Umwelt. Der Schornstein raucht, sagt man. Das heißt: Die Geschäfte laufen gut.

In Deutschland ging das so über mehr als 100 Jahre. Ab 1960 erreichte das Thema die Politik. Berühmt wurde die Forderung, dass der damals ziemlich verdreckte Himmel über dem Ruhrgebiet wieder blau werden müsse. Aber wie? Damit beschäftigt sich seit den 70er Jahren die Umweltökonomie. Und schon damals tauchte unter den Wirtschaftswissenschaftlern, die sich damit beschäftigt haben, ein gewisser William D. Nordhaus auf. Der US-Amerikaner erhielt in diesem Oktober den Wirtschaftsnobelpreis, für seine Arbeiten zur Frage, wie Wirtschaft und Klima zusammenhängen.

Aber um was geht es eigentlich? Da wären zuerst ganz grundlegende ökonomische Prinzipien: Wenn man ein gegebenes Ziel erreichen will (etwa den Schadstoffausstoß der Industrie auf einen bestimmten Wert zu verringern), dann stellen sich Wirtschaftswissenschaftler die Frage, wie man das effizient, also mit möglichst wenig Aufwand, erreicht. Ein früher Ansatz dazu war, nicht mehr jedes einzelne Unternehmen zu bestimmten Maßnahmen zu zwingen. Sondern mehrere Unternehmen in einer Region gemeinsam die beste, also kostengünstigste Lösung finden zu lassen, um den Schadstoffausstoß wie gewollt zu erreichen. Über die Verteilung der Kosten sollen diese Unternehmen dann untereinander verhandeln.

Noch ein grundlegendes Prinzip: Wenn man für etwas nicht bezahlen muss, verbraucht man verschwenderisch, so viel man will. So passierte es seit Beginn der Industrialisierung über viele Jahrzehnte: Sinnbild sind die Fabrikschlote – über die Luft wurden Abgase entsorgt. Die Kosten dieser Verschwendung tragen aber andere, schlimmstenfalls zum Beispiel in Form von Gesundheitsschäden durch Luftverschmutzung. Diese Kosten fallen aber nicht im Unternehmen an, sondern außerhalb, sind – das ist der Fachbegriff – externe Kosten. Also, und das ist ein wesentlicher Ansatz der Umweltökonomie, muss man dafür sorgen, dass die Nutzung der Natur ihren Preis hat, damit auch extern entstehende Kosten bei der Produktion berücksichtigt werden. Das geht über Steuern, zum Beispiel auf CO2 (dafür steht unter anderem der aktuelle Nobelpreisträger Nordhaus) oder über die sogenannten Emissionszertifikate, die man kaufen kann und die man seit 2003 in der EU haben muss, wenn man Kohlendioxid in die Luft bläst. William Nordhaus, der Nobelpreisträger, hat aber schließlich noch ein umfassendes, computerbasiertes Modell entwickelt, das Wirtschaft und Klima in Zusammenhang bringt: Neben den praktischen Ansätzen zum Umweltschutz ist das so etwas wie die Königsdisziplin der Umweltökonomie.

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