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Nach dem Ertragsschock des Vorjahres schreibt die Nord/LB für 2017 wieder schwarze Zahlen. Um die aus dem Schifffahrtsbereich stammenden Probleme zu bewältigen, hat die Bank aber noch einiges vor dem Bug. Und mit der angestrebten Erhöhung der Kapitalquote tut sich eine weitere große Baustelle auf. Entscheidungen dazu könnten noch in diesem Jahr fallen.

[/vc_column_text][vc_column_text]Die vier großen Ziele für 2017 habe man erreicht, sagte Nord/LB-Chef Thomas Bürkle bei der Bilanzpressekonferenz in Hannover, und merkte selbst „eine gewisse Zufriedenheit“ an. Ganz oben stand dabei die Rückkehr in die Gewinnzone: Ein Vorsteuergewinn von 195 Mio. Euro und das Konzernergebnis nach Steuern von 135 Mio. Euro stehen für 2017 in den Büchern. Im Jahr zuvor hatte die globale Schiffskrise der Bank noch einen Verlust vor Steuern von 1,9 Mrd. Euro beschert. Bürkle sieht in der Schifffahrt auch noch keine nachhaltige Entspannung: Die Nord/LB schaffte den Sprung in die Gewinnzone, obwohl 2017 wieder fast 1 Mrd. Euro an Risikovorsorge nötig war. Im Verlustjahr 2016 waren es fast 3 Mrd. Euro gewesen. Dazu haben alle anderen Geschäftsfelder der Bank beigetragen, die – wie 2016 auch – profitabel waren.

Mit dem Schiffsbereich hat auch das zweite große Ziel der Nord/LB 2017 zu tun: Die Bank konnte ihr Schiffsfinanzierungsportfolio deutlich schneller abgebaut als zunächst geplant. Es umfasste Ende vergangenen Jahres noch rund 12,1 Mrd. Euro, rund 4,7 Mrd. Euro weniger als zwölf Monate zuvor. Jetzt will sich die Nord/LB darauf konzentrieren, insbesondere die problembelasteten Kredite im Schifffahrtsbereich loszuwerden. Bis Ende 2019 soll deren Summe von aktuell über 8 Mrd. Euro auf unter 5 Mrd. Euro sinken.

Drittes Ziel: Im Jahresverlauf 2017 ist die Kernkapitalquote des Instituts von 10,5 Prozent im März auf 12,2 Prozent gestiegen. Genau hier liegt eine wesentliche Aufgabe in den kommenden Monaten. Bürkle nannte eine Kapitalquote von 13 Prozent als Ziel. Er wies aber ausdrücklich darauf hin, dass die Bank aktuell als Vorgaben in diesem Bereich erfüllt: „Wir stehen nicht unter Druck, sind regulatorisch im sauberen Bereich.“ Neues Kapital diene nicht dazu, Lücken zu füllen, sondern sei Teil der strategischen Ausrichtung. Unter anderem strebt die Bank eine Verbesserung ihres Ratings zurück in den A-Bereich an; eine höhere Kapitalquote gilt als wesentlicher Schritt dahin. Außerdem will Bürkle damit steigenden Anforderungen an die Kapitalausstattung begegnen. Bei der Frage, wie die Nord/LB an frisches Kapital kommt, bewege man sich aber – das sagte der Bankchef mehr als einmal – derzeit im „spekulativen Bereich.“ Klar ist nur: Es gibt keine Tabus. Auch eine Öffnung für private Investoren ist denkbar, mit der Option, die bisherige Körperschaft öffentlichen Rechts beispielsweise in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Das Geld könnte auch von bisherigen Trägern der Bank kommen, möglicherweise als erster Schritt vor privatem Kapital. Aber derzeit sei eben noch nichts spruchreif, sagte Bürkle, kündigte aber an, dass noch in diesem Jahr ein tragfähiges Konzept entscheidungsreif werden soll.

Zu den Zielen, die 2017 erreicht wurden, gehören auch Entscheidungen im Rahmen des von Bürkle gestarteten konzernweiten Transformationsprogramms. So steht fest, dass die Deutsche Hypo im Konzern bleibt und dass es im Asset Management eine Partnerschaft mit der Warburg Bank gibt. Bereits Ende August wurde die Bremer Landesbank (BLB) vollständig mit der Nord/LB fusioniert. In Bremen sollen fast 430 Stellen wegfallen; für rund 90 Prozent davon gebe es bereits eine vertragliche Vereinbarung. Insgesamt plant die Bank bis 2020 den Abbau von 1250 Stellen, die meisten davon in Hannover. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.

Die Bilanzsumme des Nord/LB-Konzerns sank im vergangenen Jahr planmäßig erneut, und zwar auf 165,4 Mrd. Euro Ende 2017 gegenüber 174,7 Mrd. Euro zwölf Monate zuvor. Seit 2010 ist die Bilanzsumme der Nord/LB damit um 28 Prozent gesunken.

Im laufenden Jahr erwartet die Bank weitere Verschärfungen der regulatorischen Anforderungen. Das Umfeld bleibt herausfordernd, machte Bankchef Bürkle deutlich. Steigende Zinsen erwartet Dr. Christian Holm, Vorstandsmitglied der Nord/LB, weder im laufenden noch im kommenden Jahr. Auch 2018 muss die Nord/LB hohe Belastungen aus dem Schiffskrise verarbeiten, und die Integration der Bremer Landesbank wird zunächst ein Kostenfaktor bleiben. Trotzdem will die Bank in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Ein erster Schritt: „Das Geschäftsjahr 2018 ist ertragsseitig gut angelaufen“, sagte Thomas Bürkle in Hannover.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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