Jetzt steht auch fest, wo das zweite Verteilzentrum der Tafeln in Niedersachsen aufgebaut wird: Gesucht wurde in der Region Hannover, gefunden wurde ein Standort in Springe.
Noch in diesem Sommer soll das Tafel-Verteilzentrum in Springe an den Start gehen. Die Halle mit rund 1100 Quadratmetern Lager- und Bürofläche wird in den kommenden Wochen umgebaut. Damit haben dann Unternehmen eine weitere Möglichkeit, Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarf den Tafeln zur Verfügung zu stellen, statt sie vernichten zu müssen.
Ein erstes Verteilzentrum wurde vor wenigen Wochen im emsländischen Börger eröffnet. Seither kamen dort rund 400 Paletten mit Lebensmitteln an und gingen von dort aus an die Tafel-Vereine vor Ort. Das soll aber erst der Anfang sein, so Uwe Lampe, der Landesvorsitzende der Tafeln in Niedersachsen und Bremen.
Verkehrsgünstig in der Region
Dass der zweite Standort in Springe, im Südwesten der Region Hannover und gleichzeitig am Sitz des Tafel-Landesverbands entsteht, ist im Wesentlichen ein Zufall. Die Lage ist aber aus Sicht von Uwe Lampe ideal: Nah an der B 217, im Westen und Osten etwa gleich weit entfernt die Autobahnen 2 und 7, außerdem auch im engeren Einzugsbereich sowohl Produktions- als auch Handelsunternehmen und mit einer entsprechenden Lager-Infrastruktur.
Im Spätsommer an den Start
Lampe hofft, dass die notwendigen Umbauten bereits Ende August oder Anfang September fertig sind. Die Halle in Springe kann von drei Seiten mit Lastwagen unterschiedliche Größe erreicht werden, mit entsprechenden Möglichkeiten zum Be- und Entladen. Eine vom VW zur Verfügung gestellte Lieferwagen-Flotte soll dann dafür sorgen, dass insbesondere die Lebensmittel schnell zu den Tafeln im Land gebracht werden.
Dazu wird in Springe auch die Logistik-Organisation aufgebaut. Wie in bereits Börger entstehen im Verteilzentrum zwei Vollzeitstellen und weitere drei Mini-Jobs. Auch die Büros des Landesverbandes werden künftig dort ihren Platz haben.
Selbstverpflichtung der Wirtschaft
Die Möglichkeiten für Unternehmen, in Börger und künftig in Springe Lebensmittel zur Verteilung abzugeben, sieht Tafel-Chef Lampe auch vor dem Hintergrund einer Vereinbarung von Mitte vergangenen Jahres: Supermärkte und Großhandel hatten sich damals verpflichtet, die Menge der Lebensmittelabfälle von 2025 um 30 Prozent, bis 2030 um die Hälfte zu verringern. Die Verteilzentren, die es in anderen Bundesländern schon länger gibt, können dazu eine Beitrag leisten.