Das Ergebnis des Geschäftsjahrs 2023 entsprach insgesamt den Erwartungen: Die Concordia Versicherungen verzeichneten über alle Gesellschaften und Sparten steigende Beitragseinnahmen. Diese stiegen um 6,1 Prozent auf 971,5 Mio. Euro (Vorjahr: 915,6 Mio. Euro).
„Damit konnte das geplante Beitragswachstum übertroffen werden. Gleichzeitig lag die Brutto-Schadenbelastung bei der Muttergesellschaft im Geschäftsverlauf über den Erwartungen und spiegelte damit die marktweite Entwicklung wider“, berichtete Concordia Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Hanekopf auf der Hauptversammlung in Hannover Mitte Mai. Auch das Ergebnis nach Steuern liegt bei der Muttergesellschaft mit 10,5 Mio. Euro leicht über dem Planwert.
Für 2024 – das 160. Geschäftsjahr der Muttergesellschaft – erwartet die Concordia das Überschreiten der Milliardengrenze bei den Beitragseinnahmen.
Concordia Versicherungs-Gesellschaft a.G.: Deutliches Beitragsplus, steigende Schadenaufwendungen
Im Geschäftsjahr 2023 steigerte die Concordia Versicherungs-Gesellschaft a.G. ihre Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft um 7,1 Prozent (Vorjahr 4,9 Prozent) auf 698,5 Mio. Euro (652,5 Mio. Euro). „Wie schon im Vorjahr wird das Wachstum von nahezu allen Versicherungszweigen der Konzernmuttergesellschaft getragen“, so Dirk Gronert, Vorstand für die Schaden- und Unfallversicherung. Die deutlichsten Zuwächse waren in der Verbundenen Wohngebäudeversicherung (+ 16,2 Prozent), Feuer (+16,3 Prozent) und den Sachsparten zu verzeichnen, aber auch die Kraftfahrtversicherung zeigte mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent erneut eine positive Entwicklung.
Auf der Schadenseite war das Geschäftsjahr 2023 von einigen kleineren Stürmen, Überschwemmungen und Hagelereignissen sowie Feuer-Großschäden geprägt. Zudem wirkten sich in besonderem Maße die inflationsbedingten Preissteigerungen in allen Bereichen negativ auf die Schadenbelastung aus. Vor allem in der Kraftfahrtversicherung war der gesamte Markt auch im Jahr 2023 mit hohen Schadenaufwendungen konfrontiert. Das galt grundsätzlich auch für die Concordia. Die Ursachen waren vielfältig, aber vor allem in den weiter anwachsenden Preisen für Ersatzteile und die erhöhten Stundenverrechnungssätze der Kfz-Werkstätten begründet. Die Concordia hatte bereits zum Jahreswechsel 2022/2023 mit angemessenen Beitragsanpassungen darauf reagiert. Insgesamt stiegen die Geschäftsjahresschadenaufwendungen für eigene Rechnung gegenüber dem Vorjahr um 10,8 Prozent. Die Schaden-Kostenquote (Combined Ratio netto) erhöhte sich insgesamt auf 102,8 Prozent (Vorjahr 92,7 Prozent). Damit konnte sich auch die Concordia nicht von den marktweiten Entwicklungen absetzen. Nach einer Prognose des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) gaben die deutschen Kfz-Versicherer 2023 etwa drei Milliarden Euro mehr für Schäden und Kosten aus, als sie einnahmen. Daraus resultiert im Markt eine kombinierte Schaden-Kosten-Quote von voraussichtlich 110 Prozent. Bei der Concordia Muttergesellschaft ergab sich insgesamt ein versicherungstechnisches Ergebnis von -9,8 Mio. Euro.
„In Folge der positiven Entwicklung an den Renten- und Aktienmärkten wurde ein Kapitalanlageergebnis von 24 Mio. Euro erzielt. Der Kapitalanlagebestand erhöhte sich im Geschäftsjahr um 3,5 Prozent von 1.419,7 Mio. Euro auf 1.470,0 Mio. Euro“, so Finanzvorstand Henning Mettler. Unter Berücksichtigung des erfreulichen Kapitalanlageergebnisses und eines steuerlichen Sondereffekts weist die Concordia einen Jahresüberschuss von 10,5 Mio. Euro (1,5 Mio. Euro im Vorjahr) aus, der satzungsgemäß den Gewinnrücklagen zugeführt wird. Das Eigenkapital konnte auf 397,0 Mio. Euro weiter ausgebaut werden und erreicht eine Quote von 63,3 Prozent – bezogen auf den gebuchten Nettobeitrag. Für die aufsichtsrechtlichen Solvenzkapitalanforderungen ergab sich zum Stichtag 31. Dezember 2023 erneut eine deutliche Übererfüllung. Die Solvenzquote stieg von 326 auf 361 Prozent.
Concordia oeco Lebensversicherungs-AG: Weitere Stärkung der Eigenmittel
Wie schon im Vorjahr konnte sich die Concordia oeco Lebensversicherung auch im Geschäftsjahr 2023 nicht von der marktweiten Entwicklung mit sinkenden Stückzahlen im Neuzugang und einem Rückgang der Beitragseinnahmen absetzen. „Allerdings fielen die Rückgänge auch 2023 niedriger als im Marktumfeld aus“, so Johannes Grale, Vorstand für die Personenversicherungen. Im Geschäftsjahr 2023 erreichten die gebuchten Bruttobeiträge 167,5 Mio. Euro, sie lagen damit 1,7 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (170,3 Mio. Euro). Der Anteil des Geschäfts mit Einmalbeiträgen ging leicht auf 12,1 Prozent zurück, die laufenden Beiträge steigerten ihren Anteil auf 87,9 Prozent. Das gute Risikoergebnis und die positive Entwicklung des Kapitalanlageergebnisses ermöglichten eine weitere Stärkung der Eigenmittel. Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote liegt stabil bei knapp 400 Prozent. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 2,0 Mio. Euro.
Concordia Krankenversicherungs-AG: Beitragseinnahmen wachsen zweistellig auf über 100 Mio. Euro
Ein erneut überdurchschnittliches Wachstum zeichnet die Concordia Krankenversicherung auch in ihrem 34. Geschäftsjahr aus. „In unserer Krankenversicherung konnten wir erstmals einen Umsatz von über 100 Mio. Euro erzielen. Der Beitragsanstieg von 13,9 Prozent auf 105,2 Mio. Euro (92,4 Mio. Euro) liegt weit über dem Marktdurchschnitt“. so Grale. Von den Beiträgen entfielen 56,2 Mio. Euro auf die Vollversicherung. Einen wichtigen Anteil an der positiven Entwicklung hat das nach wie vor gute Neugeschäft. Die Anzahl der Vollversicherten stieg um 8,1 Prozent auf 20.171. Die Anzahl der Zusatzversicherten erhöhte sich um 14,7 Prozent auf 131,069. Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote liegt ebenfalls stabil bei über 530 Prozent. Der Jahresüberschuss erhöhte sich auf 1,1 Mio. Euro.
Ausblick 2024: Im 160. Geschäftsjahr Überschreiten der Beitragsmilliarde erwartet
Für 2024 – das 160. Geschäftsjahr der Concordia Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit – rechnet die Concordia Versicherungsgruppe mit einem Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau, bei einem Beitragswachstum von rund 4,9 Prozent. „Dann werden wir die Milliardengrenze überschreiten“, so Dr. Hanekopf, und ergänzte: „Dabei steht für alle Sparten der Schaden- und Unfallversicherung sowie für die Personenversicherer weiterhin ein ertragreiches Wachstum im Vordergrund. Wir streben langfristig eine Combined Ratio von 96 Prozent an.“