Das ist ja mal eine Umfrage: Lügen in Lebensläufen. Die Online-Beratung CVapp.de, die beim Lebenslauf-Schreiben hilft, hat 3000 Menschen in Deutschland gefragt, ob sie schon mal gelogen haben und wenn ja, wobei. Überraschend oder auch nicht: Fast 60 Prozent bekannten sich zur Unwahrheit, zumindest punktuell. Beim bisherigen Gehalt, bei Anstellungszeiträumen, beim Berufsabschluss – egal, ob nachprüfbar oder nicht. Die meisten Bekenner und Bekennerinnen gibt es in Bremen mit 70 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern dagegen kommt mit rund 46 Prozent am besten weg. Niedersachsen liegt mit 62 Prozent im Mittelfeld. Heißt aber immer noch: Aber auch hier wollten mehr als die Hälfte aller Befragten einen neuen Job zumindest in einem Fall gleich mit jedenfalls einer Unwahrheit beginnen. Selbst beim Alter wird geschummelt. Als ob man nicht schon bei Stromberg sehen konnte, wohin das führt. Mehr Männer als Frauen übrigens halten sich nicht an die Fakten. Aber wobei, und vermutlich ist das Personalverantwortlichen nur allzu klar, wobei wird nach den Ergebnissen von CVapp.de vor allem geschönt, um es mal freundlich auszudrücken? Wer von der Wahrheit abweicht, macht das mit großer Wahrscheinlichkeit, um seine Fähigkeiten besser aussehen zu lassen. In Bremen, in Hessen, in Thüringen liegt dieser Anteil über 80, in Niedersachsen bei gut 77 Prozent. Wobei das diejenigen sind, die sich bewusst höher einstufen. Und dann gibt es ja noch diejenigen, die so fest von ihren Fähigkeiten überzeugt sind, dass sie nicht merken, wie sie sich überschätzen. Die tauchen in der Statistik nicht einmal auf. (pm)
Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.