Die Tafeln in Niedersachsen planen zwei sogenannte Verteilzentren, die im Emsland und in der Region Hannover aufgebaut werden sollen. Über die Zentren wollen die Tafeln noch stärker direkt mit Unternehmen der Lebensmittelindustrie oder auch anderen Branchen zusammenarbeiten.

 

Sobald die geplanten Tafel-Verteilzentren ihre Arbeit aufnehmen, können Unternehmen über diesen Weg Waren spenden, die dann von der an die Einrichtungen vor Ort weitergegeben werden. Die Tafeln sprechen von „unverkäuflicher Herstellerware“; dabei geht es um Trockenprodukte, Kühl- und Tiefkühlware, Drogerieartikel und Dinge des täglichen Bedarfs. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, etwa Bremen, gibt es solche Verteilzentren in Niedersachsen noch nicht. Bislang kommen die Spenden für die Tafeln überwiegend aus dem Einzelhandel vor Ort. Vereinzelt gibt es zwar auch eine Zusammenarbeit mit niedersächsischen Unternehmen. Das soll aber künftig intensiviert werden, so der Vorsitzende des Tafel-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, Uwe Lampe. Die Zentren sollen so schnell wie möglich, spätestens aber bis Jahresende ihre Arbeit aufnehmen.

Das Vorhaben wird vom Land Niedersachsen bis 2026 mit 2 Mio. Euro gefördert. Weitere Unterstützung kommt von VW. Der Konzern sorgt dafür, dass die Zentren einen Fuhrpark von VW-Craftern nutzen können – teils mit, teils ohne Kühlung. Dafür stehen rund 650 000 Euro zur Verfügung. Die Betriebskosten der Fahrzeuge muss die Tafel-Organisation aufbringen. Damit sei man in der Lage, so Landeschef Lampe, auch Ware von herstellenden Unternehmen abzuholen.

Aktuell sucht der Tafel-Landesverband nach einer geeigneten Lagerhalle in der Region Hannover. Die soll gemietet werden, eine Fläche von rund 400 Quadratmetern bieten und außerdem eine Hoffläche für LKW-Anfahrten sowie Unterstellmöglichkeiten für die Tafel-Crafter und Spezialanhänger. Ziel ist, das in den Verteilzentren etwa 50 Paletten pro Woche angeliefert werden. Der Tafel-Landesverband könne sich dabei auch die Mitnutzung einer größeren Halle vorstellen, sagt Uwe Lampe.

Bislang gibt es rund 30 Tafel-Verteilzentren bundesweit. „Mit unseren beiden Vorhaben runden wird das Netz im Norden Deutschlands ab“, erklärt Lampe. „Damit können wir noch mehr unverkäufliche Herstellerwaren retten und zielgenau an nachgewiesen bedürftige Menschen in Niedersachen und Bremen weitergeben.“

Insgesamt zählen die Tafeln im Bereich des Landesverbandes derzeit über 200 000 Kundinnen und Kunden. Deren Zahl hat sich seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine um rund 50 Prozent erhöht – Tendenz steigend.

Seit 2022 werden die niedersächsischen Tafeln von Politik und Verbänden als systemrelevant eingestuft. Schirmherr der Organisation ist Ministerpräsident Stephan Weil.

 

Landesverband der Tafeln in Niedersachsen und Bremen e.V.

Uwe Lampe

Tel. 05041 8 02 59 00

lv@tafel-niedersachsen-bremen.de

www.tafel-niedersachsen-bremen.de/

 

 

 

 

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