+++ Aktualisiert am 9. März 2023 +++
Grundsätzlich mit den Zahlen des Gechäftsjahres zufrieden: So präsentierte Symrise-Chef Heinz-Jürgen Bertram im März die Bilanz 2022 des Holzmindener Konzerns. Der globale Anbieter von Duft- und Geschmackstoffen, kosmetischen Grund- und Wirkstoffen sowie funktionalen Inhaltsstoffen hat das vergangene Geschäftsjahr trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit einem erneut starken Umsatzplus und guter Profitabilität abgeschlossen. Das sei sehr erfreulich, so Bertram.
Nahezu gleichzeitig wurden Informationen über mögliche branchenweite Absprachen bei Duftstoffherstellern bekannt. Am 7. März habe die die EU-Kartellbehörde die Symrise AG an ihrem Hauptsitz in Holzminden aufgesucht, teilte das Unternehmen dazu mit. Gemeinsam mit Schweizer, britischen und amerikanischen Behörden untersucht die Behörde mögliche unzulässige Absprachen bei Duftstoffen und Duftinhaltsstoffen. Diese Untersuchungen fänden parallel bei allen führenden Unternehmen der Branche statt, betont Symrise. Man kooperiere selbstverständlich vollumfänglich mit den Behörden, genaue Details und konkrete Inhalte zu dieser Untersuchung stünden noch aus.
Das wirtschaftliche Umfeld wird auch bei Symrise wesentlich von der aktuell schwierigen Gesamtlage infolge des Kriegs in der Ukraine bestimmt. Bertram erklärte, dass Symrise bereits viele Preissteigerungen etwa bei Rohstoffen an Kunden weitergeben konnte. Der Symrise-Chef erwartet aber auch noch Folgen der steigenden Energiekosten. Dennoch plant Symrise auch in Deutschland weitere Investitionen. Am Stammsitz in Holzminden, wo das Unternehmen rund 2500 Beschäftigte hat, soll unter anderem das Logistikzentrum für rund 20 Mio. Euro erweitert werden. Zudem ist in Deutschland der Neubau eines Flüssigaromenbetriebs für etwa 30 Mio. Euro, der Ausbau des Technikums in Nördlingen (10 Mio. Euro) und der Ausbau eines Pulvermischbetriebs (10 – 15 Mio. Euro) fest eingeplant.
Die Symrise-Zahlen im Überblick
Der Umsatz der Symrise AG stieg um 20,7 Prozent auf gut 4,6 Mrd. Euro und damit deutlich stärker als erwartet. Gleichzeitig erwirtschaftete das Unternehmen erneut eine gute Profitabilität. Vor Abzug einer im vierten Quartal gebuchten Wertberichtigung auf das assoziierte Unternehmen Swedencare in Höhe von 126 Mio. Euro erzielte Symrise im Geschäftsjahr 2022 ein Ebitda von 922 Mio. Euro (2021: 814 Mio. Euro) und erreichte eine Ebitda-Marge von 20,0 Prozent (Vorjahr 21,3 %)
„2022 war erneut ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr für Symrise. Wir sind trotz Inflation und Volatilität in unseren Kernmärkten weiter profitabel gewachsen. Unser Portfolio konnten wir durch gezielte Zukäufe und strategische Partnerschaften hervorragend weiterentwickeln, dazu gehören die Übernahmen der französischen Unternehmen Néroli und Romani in Frankreich, Schaffelaarbos in den Niederlanden, Wing Pet Food in China und die Beteiligung an Swedencare, einem Anbieter für Premiumprodukte im Heimtiermarkt. Unser Ausblick für 2023 ist entsprechend optimistisch. Wir sind überzeugt, auch im laufenden Jahr weiter zu wachsen und nachhaltig Wert zu schaffen“, erklärte Vorstandschef Bertram bei der Bilanzpressekonferenz.
Der auf die Aktionäre der Symrise AG entfallende Konzerngewinn betrug 280 Mio. Euro und lag infolge der Wertminderung auf die Beteiligung an Swedencare um 95 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Ohne die Wertminderung hätte der Konzerngewinn 406 Mio. Euro und das Ergebnis je Aktie 2,91 Euro betragen (2021: 2,74 Euro).
Profitabler Wachstumskurs im Blick
Symrise bestätigt seinen langfristigen profitablen Wachstumskurs. Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, schneller als der relevante Markt zu wachsen und den Umsatz bis 2025 jährlich zwischen 5 und 7 Prozent (CAGR) zu steigern. Dabei soll sich die Ebitda-Marge in einer Spanne von 20 bis 23 Prozent bewegen. Für das Geschäftsjahr 2023 soll die Profitabilität mit einer Ebitda-Marge von um die 20 Prozent auf dem derzeitigen Niveau gehalten werden.