Gemäß der aktuellen Studie des Deutschen Zentrums für Hochschule- und Wissenschaftsforschung (DZHW) hat sich in Deutschland die Studienabbruchquote zu Beginn der Coronazeit nicht wesentlich erhöht. Besonders im Bachelorbereich sind die Werte für 2021 den letzten Berechnungen von 2020 sehr nahe. So haben gemäß Studie 28 Prozent der Bachelor-Studierenden sowie 21 Prozent der Master-Studierenden ihr Studium abgebrochen.

Die DZHW-Studie „Die Entwicklung der Studienabbruchquoten in Deutschland“, die im August 2022 veröffentlich wurde, stellt die Studienabbruchquoten auf Basis der Daten der amtlichen Statistik zum Absolvent/innen-Jahrgang 2020 dar. Es wurden die Studienabbruchquoten im Bachelor- und Masterstudium in den einzelnen Fächergruppen berechnet.

Der Bezugszeitraum der Studie umfasst auch das Sommersemester 2020. Da sich die Studiensituation zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Corona-Pandemie stark verändert hat, ist gemäß DZHW für Studierende in höheren Semestern, die im Sommersemester 2020 eigentlich ihren Studienabschluss hätten erwerben können, von einem längeren Studienverbleib auszugehen aus. Diese Entwicklungen werden bei den DZHW-Berechnungen der Studienabbruchquote berücksichtigt, indem für jede Studierendengruppe sowohl eine Abbruchquote ohne als auch eine mit längerem Studienverbleib ausgewiesen wurde.

Ausgewählte Ergebnisse:

Bei Berücksichtigung eines längeren Studienverbleibs beträgt die Studienabbruchquote der deutschen Studierenden, die 2016 und 2017 ihr Studium begonnen haben, im Bachelorstudium 28 Prozent. Der Wert weicht kaum ab von der Studienabbruchquote, die vor zwei Jahren auf Basis des Absolventenjahrgangs2018 ermittelt wurde (27 Prozent).
Der Vergleich der Abbruch-Zahlen von Universitäten und Hochschulen für
angewandte Wissenschaft zeigt: Die Studienabbruchquote an den Universitäten zeigt: Die Studienabbruchquote liegt mit 35 Prozent höher als die Abbruchquote an den Hochschulen (20 Prozent). Nach Fächern betrachtet ergeben sich folgende Unterschiede: Beim
Bachelorstudium an Universitäten ist die Studienabbruchquote bei den Geisteswissenschaften mit 49 Prozent sowie in Mathematik und Naturwissenschaften mit 50 Prozent sehr hoch. Wesentlich niedriger fallen die Studienabbruchquoten in den Universitäten dagegen in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 21 Prozent sowie in den Lehramtsstudiengängen mit 10 Prozent aus. Ähnliche Tendenzen sind an den Hochschulen für angewandte Wissenschaft festzustellen. Dort ist die Abbruchquote mit 39 Prozent in Mathematik und Naturwissenschaften überdurchschnittlich hoch und liegt in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bei nur 13 Prozent.

Im Masterstudium fällt die Studienabbruchquote weiterhin wesentlich geringer aus als beim Bachelorstudium. Unter Berücksichtigung eines längeren Studienverbleibs liegt die Studienabbruchquote bei den Master-Studierenden bei 21 Prozent. Das sind vier Prozentpunkte mehr als bei den damaligen Berechnungen auf Basis des Absolventenjahrgangs 2018. Beim Masterstudium bestehen zwischen den Hochschularten wenig Unterschiede: So beträgt die Studienabbruchquote an Universitäten 20 Prozent und bei Hochschulen 23 Prozent.

Die komplette Studie steht auf der DZHW-Website zum kostenfreien Download.

Weitere Informationen für Studienabbrechende sowie für Unternehmen, die Studienabbrechende für eine Ausbildung gewinnen möchten.

 

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