Eine aktuelle Studie der Königsteiner Gruppe zeigt: Die Zeiten, in denen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber den Bewerbungsprozess bestimmen, gehören der Vergangenheit an. Gemäß der Studie „Candidate Journey“ wurde ein Paradigmenwechsel hin zum Kandidatenmarkt vollzogen. So sagen mittlerweile nach einem Vorstellungsgespräch mehr Bewerberinnen und Bewerber den ausschreibenden Unternehmen ab als umgekehrt.
Betrachtet man die Fälle, in denen bei Bewerbungen beide Parteien nicht zusammengefunden haben, ergibt sich folgendes Bild: In 34 Prozent der Fälle sagten die Bewerberinnen und Bewerber ab, während nur 20 Prozent eine Absage vom jeweiligen Arbeitgeber erhielten. 47 der Kandidatinnen und Kandidaten erhielten demzufolge nach ihrem letzten Vorstellungsgespräch eine Zusage des Arbeitgebers und nahmen diese auch an.
Die Gründe, aus denen Bewerberinnen und Bewerber bei einem Unternehmen von sich aus absagen, sind gemäß Studie vielfältig. In den meisten Fällen entscheiden sie sich für das Angebot eines anderen Unternehmens. So nahmen 42 Prozent von ihnen eine Stelle an, die besser zu ihrer Persönlichkeit passte. 35 Prozent entschieden sich für einen besser bezahlten Job. Weitere 29 Prozent gaben an, eine Stelle gefunden zu haben, die fachlich besser passte (Mehrfachnennungen waren möglich).
Auch der Zeitpunkt der kandidatenseitigen Absagen ist unterschiedlich. So sagen 14 Prozent der Bewerberinnen und Bewerbern den Unternehmen ab, nachdem diese ihnen schon ein unterschriftsreifes Angebot unterbreitet haben. Ebenfalls 14 Prozent sagen nach dem Vorstellungsgespräch, aber vor einer eventuellen Einigung ab. Sechs Prozent beenden den Bewerbungsprozess noch vor dem anvisierten Vorstellungsgespräch.
Zur Studie: Für die Studie „Candidate Journey“ der Königsteiner Gruppe befragte das Marktforschungsinstitut respondi 1000 Menschen, die sich in den letzten drei Jahren in einem Bewerbungsprozess befanden, zum Ablauf ihres Bewerbungsprozesses. Der Befragungszeitraum lag im Mai 2022. Alle Teilnehmenden waren zum Zeitpunkt der Befragung erwerbstätig, davon 81 Prozent in Vollzeit und, 19 Prozent in Teilzeit.
Das Whitepaper „Candidate Journey“ mit den Studien-Ergebnissen kann auf der Königsteiner-Website als Download angefordert werden.