Freitagmorgen, an einer beliebigen S-Bahn-Station in der Region Hannover. Dass eine Schulklasse, so zwölf bis 14 Jahre alt mögen die Jugendlichen sein, am zweiten Schultag nach den Ferien Richtung Landeshauptstadt aufbricht, wird sicher Gründe haben. Allerdings kommt der Zug zu spät, die Abfahrtszeit 7.53 Uhr wird an der Anzeigetafel auf auf 8.08 Uhr korrigiert. „Zehn Minuten später“, ruft einer aus der Schülergruppe, um sich gleich zu korrigieren: „20 Minuten.“ Diese Zahlen auch immer. Vielleicht auch der Aufregung geschuldet. Seine Lehrerin jedenfalls nutzt die Situation für eine Ad-hoc-Unterrichtseinheit. „Wenn die Bahn um 7.53 abfahren soll, wie viel später kommt sie denn jetzt?“ Da aber hat sie die Rechnung ohne die S-Bahn gemacht, denn die Verspätungsanzeige ist schon auf 8.13 umgesprungen. Und insofern stimmten die 20 Minuten dann doch.
Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.