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Guido Langemann, IHK Hannover, kommentiert die Pläne für den Umbau der hannoverschen Innenstadt:

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Chic wird es künftig in Hannover, wenn die Entwürfe für den Umbau der Innenstadt umgesetzt werden. Hannover hat mehr Aufenthaltsqualität aber auch nötig, möchte man bissig ergänzen. Zudem hat die Digitalisierung – Stichwort Online-Handel – die Frequenzen überall spürbar reduziert. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung dann noch einmal beschleunigt. Die vollzogene Schließung von Karstadt und die angekündigte von Kaufhof zeigen beispielhaft, dass die City vor drastischen Veränderungen steht. Dabei wird nicht für jeden Leerstand eine gastronomische Nachnutzung möglich oder sinnvoll sein.

Es muss breiter gedacht werden, multifunktional halt. Die Innenstadt wird sich zu einem Ort wandeln müssen, in dem neben Handel und Gastronomie auch Wohnen, Kultur, Bildung, Freizeit, Sport, Arbeit etc. stattfinden können. Darüber bestand beim hannoverschen Innenstadtdialog mit der Stadt Konsens. Einig waren sich alle Beteiligten aber auch, dass eine größere Nutzungsvielfalt mehr Konfliktpotenzial in sich birgt.

Wichtig ist, dass mit dem städtebaulichen Neuansatz nicht nur eine schöne Kulisse geschaffen wird. Vielmehr muss darauf geachtet werden, dass sich die neu geschaffenen Räume auch mit Leben füllen. Die sogenannten Experimentierräume des letzten Jahres haben gezeigt, dass hier noch reichlich Luft nach oben ist. So wurde nach der Sperrung des Köbelinger Marktes deutlich, wie umwerfend schön dieser Platz ohne Autos ist. Allerdings war der Platz über Wochen auch weitgehend verwaist. Die Parkplätze fehlten und die Sperrung wurde zum reinen Selbstzweck. Und wenn dann noch durch angrenzende Straßensperrungen Staus an der Tagesordnung waren, die übrigens auch Busse am Durchkommen hinderten, war es kein Wunder, dass die Innenstadthändler keinen Applaus klatschen wollten.

Jetzt sind aus dem Rathaus neue Töne zur Erreichbarkeit der Innenstadt zu hören. Ob der recht rigoros geplante Wegfall von Parkplätzen am Straßenrand schon der Weisheit letzter Schluss ist? Das wird noch zu diskutieren sein. Aber ansonsten sieht es so aus, als ob die Bedürfnisse des Wirtschaftsverkehrs beachtet werden sollen. Außerdem sollen alle Verkehrsträger ihren Platz bekommen. Für die heiß und innig diskutierten Autos bedeutet das hoffentlich, dass sie mit einem intelligenten Parkleitsystem über einen leistungsfähigen Cityring schnell in die Parkhäuser geleitet werden sollen – und später am Tag dann natürlich auch wieder heraus. Das klingt so gar nicht mehr dogmatisch, sondern erfreulich pragmatisch.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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