Bahnsteige bauen kann die Albert Fischer GmbH aus Elze besonders gut. Aber das mehrfach ausgezeichnete Unternehmen ist mit seinen 320 Beschäftigten auch in vielen anderen Baubereichen aktiv. Tief- und Wasserbau gehören zum Geschäft ebenso wie die Hallen und Einfamilienhäuser, die eine Tochterfirma errichtet.
Sie überzeugen mit ihren Ideen. Oder besser gesagt, mit den Bauverfahren. „Wir schauen uns Ausschreibungen ganz genau an und finden oft Wege, wie wir das Bauwerk wirtschaftlicher bauen können. Der Auftraggeber kann dadurch Geld sparen – und das Bauwerk erfüllt am Ende trotzdem alle Qualitätsanforderungen“, erklärt Albert Fischer. So seien beim Bau einer Brücke manchmal Fertigteile sinnvoll, in anderen Fällen sei es vorteilhafter, den Beton vor Ort herzustellen. So oder so – das Elzer Unternehmen gewinnt die Aufträge von Gesellschaften der Deutschen Bahn AG. „Das, was anderen zu schwierig erscheint, machen wir gern. Wir punkten mit unseren Nebenangeboten, die es oft ermöglichen, besser und schneller zu bauen als ausgeschrieben“. Den vor anderthalb Jahren eröffneten Megahub Lehrte etwa, hat auch das Unternehmen Albert Fischer gebaut – und die besonderen Herausforderungen des Projekts gemeistert. So wurde beispielsweise kurz vor dem Baubeginn die Planung so verändert, dass die Gleise nicht in Schotter, sondern in Betonfertigteilen liegen sollten – das gesamte Gelände sollte wasserdicht sein. „Alle drei Unternehmen, die diese Teile in Deutschland herstellen können, haben über Monate nur für uns produziert“, erinnert sich Albert Fischer, der die Baufirma inzwischen seit vielen Jahren zusammen mit seinem Sohn Peter leitet.
Schienen, Gleise und Bahnsteige beschäftigen den heute 72-jährigen Unternehmer bereits seit seinem Berufseinstieg. Als junger Diplom-Bauingenieur mit 24 Jahren betreute Fischer den U-Bahnbau unter dem Hauptbahnhof in Hannover in den 1970er Jahren. Zwar habe er damals nächtelang nicht geschlafen, aufgrund der großen Verantwortung – aber letztlich überzeugte er mit seiner Arbeit. Die Art der Schalung des Betons etwa hätten sich damals viele Bau-Fachleute aus ganz Deutschland angeschaut und für andere Vorhaben übernommen. Die Unzufriedenheit mit den Entscheidungen eines späteren Chefs und die Anzeige eines Bauunternehmens, das einen Nachfolger suchte, sorgten dafür, dass er am 1. April 1990 sein eigenes Unternehmen gründete. „So groß sollte es eigentlich gar nicht werden. 20 Mitarbeiter sollten reichen“, dachte er sich damals. Wer ihn aus der Branche kannte, habe ihn für diese Zurückhaltung ausgelacht. „Mit Deinem Ehrgeiz wirst du
bald bei 200 (Beschäftigten) sein“, hieß es.
Als Partner der Bahn bundesweit im Einsatz
Heute beschäftigt das Unternehmen rund 320 Mitarbeitende, die auf Baustellen in ganz Deutschland zum Einsatz kommen. „Die Bahn würde gern noch mehr mit uns bauen“.
In den letzten zehn Jahren habe man alle Projekte immer in der gewünschten Zeit abarbeiten können. Pünktlich fertig zu werden, heißt im Bahnbau auch, dass dann auch der Bahnverkehr wieder schnell ungestört laufen kann. Denn viele Bauprojekte
an der Schiene müssen in „verkehrsarmen Zeitfenstern“, also nachts, abends oder am Wochenende umgesetzt werden.
Hier alles in der geforderten Zeit zu schaffen, fördert den guten Ruf – und verhindert die Zahlung teurer Strafen. Bereits mehrfach wurde Albert Fischer als Unternehmen
mit dem von der Oskar-Patzelt-Stiftung verliehenen Großen Preis des Mittelstands ausgezeichnet – zuletzt im Oktober 2020 für sein Lebenswerk. Ohne seine Beschäftigten wäre das aber alles nicht möglich gewesen, betont Fischer. Von den 20, mit denen er die Firma einst gründete, arbeiten heute noch fünf Kollegen bei ihm, alle anderen aus der Zeit sind inzwischen in Rente gegangen.
Seit fast zwanzig Jahren arbeitet Albert Fischer eng mit seinem Sohn Peter zusammen, der den Bereich der Albert Fischer Hausbau GmbH verantwortet. In dieser Zeit ist der Ein- und Mehrfamilienhausbau ständig gewachsen. Für Bauwillige hält das Unternehmen
sogar einige eigene Grundstücke bereit. Ein wichtiges Standbein hat sich das Unternehmen auch Im Hallenbau aufgebaut. Die Kunden wüssten sehr zu schätzen, dass sie auch bereits bei der Planung Unterstützung erfahren. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch regelmäßig im Kanal- und Spezialtiefbau tätig. Etwa 70 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften die Unternehmen zusammengenommen allerdings im Geschäft mit der Deutschen Bahn. „Im Bahnbau brauchen wir oft die Kompetenzen aus den verschiedenen Bereichen, über die wir in unserem Unternehmen verfügen“, erklärt Albert Fischer. Ein gutes Beispiel dafür ist die bevorstehende Sanierung des hannoverschen Hauptbahnhofs. Den Auftrag für die Sanierung der ersten beiden Gleise hat das Unternehmen aus Elze bereits erhalten. „Wenn wir da erst einmal zum Zuge gekommen sind, ist die hance auf weitere Abschnitte groß.“ Und für den Senicorchef ist es zudem eine Rückkehr zu den Anfängen.
Internetseite der Albert Fischer GmbH, Elze
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