Eine Zahl, die aufhorchen lässt. Im ersten Quartal, als aber noch die Sonderregel für Insolvenzanträge galt, gab es knapp 20 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen als im ersten Quartal 2020. Das hat das Statistische Bundesamt jetzt gemeldet und meint außerdem: Die Not vieler Firmen spiegeln sich in diesen Zahlen noch nicht.
 
Und die Bundesstatistikerinnen und -statistiker lieferten fast zeitgleich noch eine Zahl, die das Ausmaß der Corona-Krise in manchen Branchen deutlich macht: rund 8,5 Mio. Übernachtungen in Deutschland im April. Das sind zwar doppelt so viele wie vor einem Jahr, als die Übernachtungszahlen praktisch kollabierten. Aber immer noch fast 80 Prozent unter dem Vorkrisenniveau im April 2019.
 
Was also wird? Die Fragezeichen bleiben. Kommt noch eine Insolvenzwelle? Oder verschwinden Unternehmen einfach ohne Insolvenz? Haben Unternehmen sich bislang durchgekämpft – und kommen jetzt beim Neustart in Probleme? Und hat so mancher Unternehmer, so manche Unternehmerin es nur bis jetzt geschafft, weil die Altersvorsorge draufgegangen ist und das Problem sich damit einfach bloß nach hinten verschiebt? Wie bei der Gesundheit, kann Corona in allen Bereichen noch sehr lange nachwirken. pm

Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.

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