Die Hannover Rück hat im Geschäftsjahr 2020 trotz erheblicher Covid-19-Belastungen ein solides Konzernergebnis erwirtschaftet. Der Nettokonzerngewinn reduzierte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 31,2 Prozent auf 883,1 Mio. Euro, nach 1.284,2 Mio. Euro im Vorjahr.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und zahlreiche Großschadenereignisse haben das Geschäftsjahr 2020 der Hannover Rück belastet. Während die Kosten durch Naturkatastrophen im Wesentlichen im Rahmen des Erwarteten blieben, sorgten die Kosten der Pandemie für die negativen Effekte, wie der Rückversicherer bei seiner Jahrespressekonferenz am 11. März in Hannover erklärte.
Das operative Ergebnis (EBIT) ging um 34,5 Prozent auf 1.214,1 Mio. Euro (1.853,2 Mio. Euro) zurück. Der Nettokonzerngewinn reduzierte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 31,2 Prozent auf 883,1 Mio. Euro (1.284,2 Mio. Euro). Damit hat die Hannover Rück die im November ausgegebene Konzerngewinnprognose von mehr als 800 Mio. Euro übertroffen.
Die Kapitalbedeckungsquote, welche die Risikotragfähigkeit der Hannover Rück misst, lag zum 31. Dezember 2020 bei 235,2 Prozent.
Vorstand und Aufsichtsrat der Hannover Rück haben der Hauptversammlung vorgeschlagen für 2020 eine Basisdividende von 4,50 Euro zu zahlen. Auf die Zahlung einer Sonderdividende soll verzichtet werden.
Schaden-Rückversicherung geprägt von Corona-Pandemie
Die weltweite Schaden-Rückversicherung war im abgelaufenen Geschäftsjahr wesentlich von den Auswirkungen der Pandemie und den mit ihr verbundenen hohen Schäden geprägt. Die Großschäden lagen im Geschäftsjahr 2020 das vierte Jahr in Folge oberhalb der Erwartungen. Allein für den Schadenkomplex Covid-19 hat die Hannover Rück in der Schaden-Rückversicherung 950,1 Mio. Euro an ihre Kunden ausgezahlt oder zurückgestellt.
Personen-Rückversicherung: Schadenszahlungen von mehr als 200 Mio. Euro
Auch in der Personen-Rückversicherung war die Pandemie ein zentrales Thema des Geschäftsjahres 2020. Allerdings waren die Belastungen im Vergleich zur Schaden-Rückversicherung deutlich geringer. Insgesamt beliefen sich die auf Covid-19 bezogenen Schadenzahlungen und Reserven auf 261,1 Mio. Euro. Der Großteil davon stammt aus Erkrankungs- und Todesfallleistungen in den USA.
Ausblick 2021
Der weitere Verlauf der Pandemie und die damit einhergehende erhöhte Mortalität bleiben weiterhin schwer zu prognostizieren. Insbesondere in den USA ist mit weiteren Schadenaufwendungen in der Personen-Rückversicherung zu rechnen. „Auch wenn die Pandemie weiter ein Unsicherheitsfaktor bleibt, bin ich zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2021 alle erreichen und zu dem sehr guten Ergebnisniveau des Jahres 2019 zurückkehren werden“, sagte Henchoz. „Dies wird unterstützt durch die anhaltende Verbesserung von Preisen und Konditionen in der Schaden-Rückversicherung.“
Für 2021 erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse ein Wachstum der Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft von rund 5 Prozent. Das Nettokonzernergebnis sollte 1,15 Mrd. Euro bis 1,25 Mrd. Euro erreichen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenbelastung den Erwartungswert von 1,1 Mrd. Euro nicht wesentlich übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.