Beim hannoverschen Technologieriesen Continental läuft seit Anfang des Jahres das nach Unternehmensangaben leistungsstärkte Computersystem der Automobilindustrie.
Am Standort Frankfurt hat Continental den Superrechner mit mehr als 50 vernetzten Nvidia-DGX-Einheiten aufgebaut. Man setze mit diesem System einen bisher unerreichten Meilenstein für die Entwicklung künstlicher Intelligenz, so das Unternehmen. KI werde beispielsweise für die Entwicklung wegweisender Zukunftstechnologien im assistierten, automatisierten und autonomen Fahren benötigt. Das Technologieunternehmen unterstreicht damit seine Kernkompetenzen im Bereich Software und Vernetzung sowie in der Architektur von Systemen. Erst vor wenigen Wochen hatte sich Continental einen unternehmeneigenen Ethik-Kodex für Künstliche Intelligenz gegeben.
Die Entwickler an den Standorten von Continental weltweit beziehen aus diesem neuartigen Computercluster sowohl Rechenleistung als auch Speicherplatz für hochkomplexe und datenintensive Entwicklungen. Dazu zählen insbesondere solche rund um das Thema KI. Nach der aktuellen TOP500-Liste der leistungsstärksten Computersysteme der Welt nimmt der neue Supercomputer von Continental den Spitzenplatz in der Automobilindustrie ein.
„Der Supercomputer beschleunigt unsere technologisch führende Entwicklung“, sagt Christian Schumacher, Leiter Program Management Systems in der Geschäftseinheit Fahrerassistenzsysteme bei Continental. „Der High-End-Computer wird insbesondere für innovative Softwaredisziplinen wie Deep Learning und KI-getriebene Simulationen zum Einsatz kommen“, so Schumacher. „Mit der neu gewonnenen Rechenleistung können wir somit deutlich effektiver, schneller und kosteneffizienter die modernen Systeme für assistierte, automatisierte und autonome Fahrzeuge entwickeln. Wir simulieren damit reale, physikalische Testfahrten und benötigen weniger Fahrten auf der Straße. So beschleunigen wir unsere Programmierung samt dem Training der künstlichen neuronalen Netze erheblich.“
Damit verbessern die Continental-Entwickler ihre Fähigkeiten des sogenannten Deep Learning, bei dem Erfahrungen und vorhandenes Wissen mit neuen Informationen verknüpft werden. Dabei wird im Wesentlichen der Lernprozess des menschlichen Gehirns nachgeahmt. Ohne Supercomputer würde das Training mit Millionen von Bildern und den damit verbundenen enormen Datenmengen Tausende Stunden in Anspruch nehmen. Diesen Vorgang verkürzt der leistungsstarke Rechner jetzt von mehreren Wochen auf nur wenige Stunden.