Die NW klingelte am 9. März um 11.10 Uhr
Hildesheim, Hafentraße 16
Mit Aluminiumzuschnitten in Kleinstmengen hat Tim Winter seit fast 20 Jahren eine Nische besetzt. Der heute 51-Jährige hat 2001 im Nebenerwerb – damals war er Angestellter bei einem Hildesheimer Stahlhandelsbetrieb – sein eigenes Unternehmen gegründet. Heute wickelt er mit der alu-verkauf.de GmbH mehr als 15 000 Aufträge pro Jahr vom Firmensitz Hildesheimer Hafen ab. Das Kunden-Spektrum reicht von Privatpersonen und kleineren Firmen bis zu Automobilherstellern oder der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt. Sie alle bestellen online Aluminiumprofile und -platten in Wunschgröße, die sie beim Großhändler nicht bekommen würden.
Wobei störe ich gerade?
Montag und Dienstag ist Großkampftag. Es kommen viele Aufträge rein und wir bereiten Vieles vor. Beispielsweise holen wir bei Neukunden oder bei größeren Bestellungen Bonitätsprüfungen ein.
Was ist Ihr Kerngeschäft?
Das Unterstützen unserer Kunden bei der Bereitstellung von Material, das der Großhandel in solchen Mengen nicht liefert, weil der Aufwand zu groß ist. Es erreichen uns regelmäßig auch Hilferufe unserer Kunden, die zum Beispiel ein Ersatzteil für die CNC-Maschine eines Kunden nicht fertigen können, weil das Vormaterial fehlt. Wir sind in der Lage, innerhalb von 24 Stunden zu helfen. Dabei arbeiten wir mit verschiedenen Transport-Dienstleistern zusammen. Wir haben keine Mindestauftragsgrößen und sind daher für viele die erste Wahl.
Welches Thema liegt Ihnen am Herzen?
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Online-Händler werden immer undurchsichtiger und mit mehr Auflagen verbunden. Natürlich, um den Kunden zu schützen. Ich habe aber noch keinen Kunden gehabt, der gesagt hat, das lohnt sich. Es ist für uns viel Aufwand, die Auflagen aus Brüssel zu programmieren, auch die DSGVO und Ähnliches.
Natürlich setzen wir alles um, was gefordert ist. Aber das verschlingt viel Zeit. Zumal man sich in viele Sachen einlesen muss, die noch gar nicht verständlich formuliert sind.
Wie viele Mitarbeiter haben Sie?
Zehn Festangestellte in Vollzeit.
Was verbindet Sie mit der IHK?
Ich habe zum Beispiel mit Herrn Diederich einen Ansprechpartner, wenn es um speziellere Themen geht. Etwa, wie hier letztens durchgeführt, eine EU-Förderung für eine neue Plattensäge. Oder um sonstige Kontakte zu knüpfen. Außerdem haben wir mehrfach Seminare der IHK Hannover besucht.
Die Fragen stellte Barbara Dörmer.