Obernkirchen. Vor Ort sehen, wie die Förderung umgesetzt wird: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck besuchte jetzt den Behälterglashersteller Ardagh Glass Packaging in Obernkirchen, um sich dort eine mit Fördermitteln des Bundes Ende 2023 errichtete emissionsarme Schmelzwanne anzusehen. NextGen Furnace heißt sie und erreicht mit einer neuartigen Hybrid-Technologie aktuell eine Verminderung der CO2-Emissionen von 64 Prozent. Ermöglicht wird das durch die Elektrifizierung der Schmelzwanne, die momentan mit 60 Prozent erneuerbarem Strom und zu 40 Prozent mit Gas betrieben wird. Der herkömmliche Energiemix für die Glasproduktion liegt in der Regel bei 90 Prozent Gas und 10 Prozent Strom. In den ersten Monaten dieses Jahres wurden bei der Produktion in Obernkirchen bereits rund 18.000 Tonnen CO2 eingespart. Solche Projekte  stünden für die nachhaltige Erneuerung der deutschen Wirtschaft, so Habeck: „Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, dass der klimafreundliche Umbau der energieintensiven Glasindustrie in Deutschland gelingen kann.“ Bei voller Auslastung produziert die die Anlage bis zu 350 Tonnen Behälterglas pro Tag. Die Behälterglasindustrie ist mit einem Umsatz von rund 2 Mrd. Euro ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Ardagh-Geschäftsführer Jens Schaefer nutzte den Besuchs Habecks während dessen Sommerreise für einen Appell: „Um das volle Potenzial neuer Technologien auszuschöpfen, braucht es in Deutschland die nötige Infrastruktur. Denn als energieintensive Industrie sind wir auf die verlässliche Verfügbarkeit von ausreichend grünem Strom zu marktfähigen Preisen angewiesen.“

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