Studierenden in Niedersachsen und Bremen wird ab dem Wintersemester 2024/25 ein vergünstigten D-Tickets angeboten. So weit, so gut: Die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern weisen aber darauf hin, dass Azubis keine solche Möglichkeit haben, obwohl viele auch auf den ÖPNV angewiesen sind.

 

Möglich wird das ÖPNV-Angebot für Studierende durch das Deutschlandsemesterticket (D-Semesterticket), das Universitäten und Hochschulen in Niedersachsen ab Herbst 2024 an ihre Studierenden weitergeben können.

Bisher hatten Studierende in Niedersachsen in der Regel zwei Semestertickets: auf der einen Seite das landesweite Semesterticket für die Schiene in Niedersachsen beziehungsweise Bremen, und auf der anderen Seite ein lokales Semesterticket des Verbundes beziehungsweise des Verkehrsunternehmens zur Nutzung von Bus und Bahn vor Ort. Zukünftig wird nur noch das D-Semesterticket benötigt. Die Niedersachsentarif GmbH (NITAG), die Anbieter der lokalen Semestertickets sowie Vertreterinnen und Vertreter der Studierendenvertretungen haben sich für das kommende Wintersemester auf einen Modus zur Ausgabe und zur Verteilung der Einnahmen sowie der Aufteilung der Kosten verständigt.

Geteiltes Echo in der Wirtschaft

Bei der IHK Niedersachsen stößt diese Ankündigung aber auf ein geteiltes Echo. „Ein unkompliziertes, länderübergreifendes D-Semesterticket für Studierende ist ein richtiger Schritt, der aus Sicht der Wirtschaft aber zu kurz greift“, sagt Monika Scherf, IHKN-Hauptgeschäftsführerin. „Unberücksichtigt bleiben die vielen tausend Azubis in Niedersachsen. Auch sie legen häufig weite, bisweilen auch Ländergrenzen überschreitende Strecken zu ihren Ausbildungsbetrieben, Berufsschulen und nicht selten auch zu überbetrieblichen Bildungsstätten zurück.“

Azubis auf ÖPNV angewiesen

Insbesondere die zunehmende Zusammenlegung von Berufsschulstandorten führe zu einem länderübergreifenden Pendelverkehr junger Menschen, so Scherf. Sie seien häufig auf den ÖPNV angewiesen sind. Scherf: „Wir hoffen daher, dass hier in den anstehenden Haushaltsberatungen im Landtag nachgebessert und nicht mit zweierlei Maß gemessen wird. Wenn wir ernsthaft dem Fachkräftemangel entgegenwirken wollen, dann ist Mobilität junger Menschen ohne Zweifel ein wichtiger Baustein und ein dringend nötiges Signal für die Gleichwertigkeit des beruflichen und akademischen Bildungssystems.“

 

 

 

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