Zum traditionellen Ausbildungsbeginn 1. August zeigt sich der Ausbildungsmarkt im Bereich der IHK Hannover bislang erfreulich stabil. Mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent zum Vorjahr auf aktuell 7.583 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge startet die IHK-Region in das Ausbildungsjahr 2024.

„Die auf den ersten Blick stabile Lage kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier noch viel Luft nach oben ist“, sagt Arne Hirschner, stellv. Leiter Berufsbildung bei der IHK Hannover. Um dem spürbaren Fachkräftemangel in vielen Branchen entgegen zu wirken, haben viele Unternehmen in der Wirtschaftsregion ihr Engagement in der Ausbildung in diesem Jahr noch weiter verstärkt, stoßen aber auf große Probleme geeignete Bewerberinnen zu finden. „Gut die Hälfte aller Ausbildungsbetriebe in unserer Region kann aufgrund von Bewerbermangel nicht mehr alle seine Ausbildungsplätze besetzen.“

Rückgänge in Metall- und Elektroberufen

Im großen Block der kaufmännischen Berufe sind für das Ausbildungsjahr 2024 bisher 4.898 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden, ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Zahl der neu besetzten Ausbildungsstellen Anfang August in den industriell-technischen Berufen bleibt auf etwa gleichem Niveau mit 2.685 Ausbildungsverträgen (-0,1 % zum Vorjahr). Vor allem in den Berufen der Metalltechnik (-0,5 %) und der Elektrotechnik (-2,7 %), in denen auch in absoluten Zahlen viele Jugendliche ausgebildet werden, sind leichte Rückgänge zu verzeichnen. Die Zahlen bei den Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen (+15,7 %) sowie den Bankkaufleuten (+6,5 %) erholten sich dagegen nach schwachen Vorjahren deutlich. Auch bei den Hotel- und Gaststättenberufen ist mit 11 Prozent wieder ein großes Plus zu verzeichnen, in vielen Unternehmen mittlerweile durch die aktive Ansprache und Ausbildung von jungen Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte.

Zuwächse in Region Hannover

In der regionalen Betrachtung verzeichnen vor allem die Region Hannover (+2,7 %) sowie die Landkreise Northeim (+7,9) und Hildesheim (+2,1 %) zum Start des Ausbildungsjahres deutliche Zuwächse bei den neu abgeschlossenen Verträgen. Die Ergebnisse der anderen Landkreise im Bereich der IHK Hannover: Göttingen (-2,4 %), Diepholz (-2,6 %), Hameln-Pyrmont (-6,9 %), Holzminden (-5,3 %), Nienburg (-1,5 %) und Schaumburg (-8,5%).

Viele Unternehmen suchen weiterhin auch kurzfristig noch intensiv weitere Nachwuchskräfte für den Ausbildungsbeginn 2024. Der Ausbildungsstart 1. September oder auch noch später ist problemlos möglich. „Alle Jugendlichen die offen für das große Spektrum spannender Berufe in unserer Region sind, haben jetzt alle Chancen noch einen guten Ausbildungsplatz zu finden und den Grundstein für langfristig ausgezeichnete Job- und Aufstiegsperspektiven zu legen“, so Ausbildungs-Experte Hirschner.

In der IHK-Lehrstellenbörse finden sich aktuell noch 756 freie Ausbildungsplätze über nahezu alle Branchen und Berufe. Besonders gesucht sind Auszubildende in der Logistik, im Handel und bei den Kaufleuten für Büromanagement. Aber auch im IT-Bereich und in gewerblich-technischen Berufen – zum Beispiel Maschinen- und Anlagenführer oder Spezialtiefbauer/in – gibt es noch Angebote. Und das Angebot wird noch größer, da einige Hundert Neu-Azubis aus verschiedensten Gründen ihre Ausbildung nicht wie geplant zum 1. August antreten. Für den schnellen Zugriff auf noch oder wieder offene Ausbildungsplätze veranstaltet die IHK Hannover am 8. August in der Zeit von 10 bis 12 Uhr noch ein Azubi-Speed-Dating.

Neben der IHK-Lehrstellenbörse sollten Jugendliche, die auf der Suche sind, dringend auch Informationsangebote der Agentur für Arbeit wie zum Beispiel die Jobbörse, Berufenet und BerufeTV nutzen, rät die IHK. Hier können auch Alternativen zum Wunschberuf gefunden werden. Die IHK-Organisation bietet unter www.ausbildung-macht-mehr-aus-uns.de  und www.hannover.ihk.de/ausbildungsmarketing viele jugendgerechte Informationen rund um Ausbildung. Die bundesweite Kampagne der Industrie- und Handelskammern steht unter dem Motto „Jetzt #KönnenLernen“ und lädt Schüler und Schülerinnen und auch alle anderen Interessierten ein, sich mit dem spannenden Thema Ausbildung zu beschäftigen und Anregungen für die eigene Zukunft zu erhalten.

Unternehmen können noch freie Ausbildungsstellen für 2024 in die IHK-Lehrstellenbörse einstellen und der Arbeitsagentur melden bzw. in der Jobbörse der Arbeitsagen­tur veröffentlichen.

Kleine und mittlere Unternehmen haben zudem die Möglichkeit, über das IHK-Projekt „Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen“ Unterstützung zu erhalten. Für Ausbildungsinteressierte haben die Willkommenslotsen auch direkten Zugriff auf ein großes Portfolio freier Ausbildungsplätze in der Region.

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