Dicht an der Zielgruppe: Das hannoversche Unternehmen Schülerkarriere ist mit seinen Angeboten zur Berufsorientierung direkt in der gängigen Schulsoftware integriert.
Als Thomas Hoppe nach dem Abschluss seines BWL-Studiums 2012 die Schülerkarriere GmbH gründete, bezweifelten viele, dass er mit seiner Geschäftsidee erfolgreich sein wird. Heute kann der 36-Jährige, der auch Bundesvorsitzender des Verbands Die Jungen Unternehmer ist, darüber lächeln. Schülerkarriere gehört inzwischen zu den bundesweit größten Karriere-Netzwerken für Schülerinnen und Schüler. Neben einem klassischen Portal, in dem Unternehmen Stellenanzeigen veröffentlichen können, legt Schülerkarriere großen Wert auf das Thema Berufsorientierung. „Mein Ziel schon bei der Gründung des Unternehmens vor zwölf Jahren war es, Schulabsolventen den Berufseinstieg zu erleichtern“, sagt Hoppe.
Zusammen mit der Hochschule Karlsruhe und weiteren Partnern arbeitet Schülerkarriere aktuell an einem digitalen, intuitiven Test, der jungen Menschen Vorschläge für ihre Berufs- oder Studienwahl macht. Der Chatbot, der mithilfe von künstlicher Intelligenz arbeitet, soll im Sommer fertiggestellt werden. Das Vorhaben wird vom Bundeswirtschaftsministerium über das Gaia-X-Programm finanziell gefördert. Zur Unterstützung bei der Berufsorientierung bietet Schülerkarriere zudem einen Lebenslauf-Generator und einen Persönlichkeitstest an, mit dem Jugendliche spielerisch mehr über ihre Stärken und Schwächen erfahren. Ein Arbeitsheft, das digital oder auch auf Papier bearbeitet werden kann, rundet das Angebot ab. „Obwohl die Schulen für das Heft einen kleinen Unkostenbeitrag leisten müssen, sind bei uns schon mehr als 30 000 Bestellungen eingegangen“, sagt Hoppe.
Das Unternehmen aus Hannover ist mit seinen Angeboten zur beruflichen Orientierung auch in Iserv vertreten, einer Softwarelösung, mit der immer mehr Schulen in Deutschland arbeiten. Über das System werden etwa Stundenplanänderungen mitgeteilt, Videokonferenzen durchgeführt und sämtliche Korrespondenz abgewickelt. Und dort kann auch ein Modul von Schülerkarriere zur Berufsorientierung aktiviert werden, sodass die Schülerinnen und Schüler dort direkt auf die kostenlosen Inhalte zur Berufsorientierung zugreifen können. „Dies ist vom Kultusministerium so abgenommen.“
Auch die Stellenanzeigen, die Unternehmen kostenpflichtig buchen können, werden dort angezeigt. „Azubi-Suche ist in den meisten Fällen regional und hier spielen wir unser USP aus, die Ausspielung nach Schulformen und einzelnen Schulen“, sagt Hoppe. „Wir haben im vergangenen Jahr Einnahmen im siebenstelligen Bereich gehabt. Da die Fördergelder als Zuschüsse nicht als Umsätze gewertet werden, lagen wir mit den Umsätzen noch im sechsstelligen Bereich“. Aber das Unternehmen wachse seit 2018 organisch, der Cashflow sei positiv und gerade expandiere man gen Österreich und Schweiz.