Was sich die Menschen vor allem wünschen, wenn es heiß wird in der Innenstadt: Schatten, Grün, Wasser. Das ergab eine Umfrage in Hameln, die bereits im vergangenen Jahr begann und jetzt weiterläuft. Rund 500 Antworten wurden bislang eingesammelt.

Dass in den Innenstädten angesichts der Klimaveränderungen etwas passieren muss, ist vielerorts Thema. In der Rattenfängerstadt kann man jetzt auf Zahlen verweisen. Die Bestandsaufnahme: Am meisten werden Bäume und Pflanzen vermisst: Gut 80 Prozent der Befragten stufen die aktuelle Lage als eher schlecht ein. Und fast alle – 93 Prozent – wünschen sich mehr davon.

Und sogar noch etwas deutlicher (95 %) ist der Wunsch nach mehr Schatten auf Wegen und Plätzen, obwohl die aktuelle Situation leicht besser gesehen wird als bei den fehlenden Bäumen. Wer in die Hamelner Innenstadt kommt, ist dagegen mit den Schattenplätzen in der Gastronomie eher zufrieden: Mehr als zwei Drittel finden das Angebot eher gut. Und auch wenn mehr als die Hälfte der Befragten mit den Brunnen oder Wasserläufen eher zufrieden sind, gilt selbst hier: Jeder, jede fünfte wünscht sich mehr davon.

Auf dieser Grundlage dieser Ergebnisse soll nun an der Hitzetauglichkeit der Hamelner Innenstadt weitergearbeitet werden. Die Klimakiste hatte bereits im vergangenen Jahr Premiere und ist jetzt zurück: Ein Raum mit viel Grün und Luftzug zur Erfrischung.

Neu in diesem Jahr: Ein sechs Meter hoher Sonnenschutz mit drei runden Schirmen auf unterschiedlichen Ebenen, die jeweils einen Durchmesser von rund drei Meter haben vor dem Hochzeitshaus. Die Gestaltung passt zur Nach-Corona-Aktion „Hameln. Komm, wie Du bist.“ Mit der sollten Besucherinnen und Besucher in den Innenstadt zurückgeholt werden.

Die Schirme weisen einen UV-Schutz von 95 Prozent auf und werfen drei große Schattenkreise, die mit der Sonne über den Platz wandern. Zumindest an dieser Stelle gibt es damit den schattigen Platz, den sich die Teilnehmenden an der Umfrage wünschen. Noch arbeiten die Schirme und die Aktionsmöbel der „Komm-wie-Du-bist“-Kampagne nicht optimal zusammen, räumen die Verantwortlichen ein. Aber das soll sich im kommenden Jahr ändern.

Der Umfrage entsprechend soll dann auch bei der Umgestaltung der Innenstadt Grün künftig die entscheidende Rolle spielen. Dazu gehören zum Beispiel Bäume, Fassadengrün, Dachgärten und mehr. Genauso gehören aber auch Sonnensegel, Schirme, Sprühnebel, Bachläufe, Luftzug und kühlende Räume zu einem wirkungsvollen Klimaanpassungskonzept, das gerade erarbeitet wird. Die Hameln Marketing und Tourismus GmbH (HMT) und die Stadtplanung werden im Rahmen der Sommeraktion weitere Ergebnisse der Umfrage vorstellen und Ideen präsentieren, wie die Innenstadt künftig abgekühlt werden kann.

Auch 2024 stehen der HMT 200.000 Euro aus dem niedersächsischen Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ zur Verfügung.

 

Jetzt Artikel teilen!