Von Nele Schubert

Am 1. Mai wurde das Deutschlandticket ein Jahr alt. Ob dies ein Anlass zum Feiern ist, zeigt die Jahresevaluation seitens des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Bahn AG. Informieren Sie sich am 6. Juni über die Möglichkeiten für Unternehmen, das D-Ticket für Ihre Mitarbeitenden anzubieten.

Die Verkaufszahlen des D-Tickets lassen auf ein großes Interesse schließen: Seit es eingeführt wurde, besaß rund ein Viertel der Bevölkerung das Ticket für mindestens einen Monat. Aktuell nutzen es 11,2 Millionen Menschen deutschlandweit. Häufigster Kaufgrund: Sich in ganz Deutschland im ÖPNV bewegen zu können. Das geht aus der Evaluation von VDV und Bahn hervor, auf die sich auch das niedersächsische Wirtschaftsministerium in seiner Bewertung stützt.

Auch die einfache Handhabung des Tickets sorgt dafür, dass es gut ankommt. Über 50 Prozent der Kundinnen und Kunden nutzen es digital auf ihrem Smartphone. Das hilft gleichzeitig dem ÖPNV, digitaler zu werden.

Wer das Deutschlandticket hat, fährt zudem häufiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Rund die Hälfte der in Deutschland verkauften Tickets werden nahezu täglich genutzt. Und das nicht nur auf kurzen Entfernungen, denn auch Strecken über 30 Kilometer werden mittlerweile häufiger mit Bus und Bahn zurückgelegt. Das D-Ticket habe den ÖPNV revolutioniert, so Verkehrsminister Olaf Lies. „Die Nutzerzahlen beweisen, dass das Angebot einen positiven Einfluss auf das Mobilitätsverhalten der Menschen hat.“

Jedoch bietet das D-Ticket noch nicht für alle Menschen eine sinnvolle Alternative. In Städten ist es durch den weitgehend guten Ausbau des ÖPNV zwar gut nutzbar, jedoch sinkt die Nachfrage, je weiter man sich von städtischen Regionen entfernt. Mit einem weiteren Ausbau und einer Verbesserung des ÖPNV-Angebots könnte dieser Schwierigkeit in Zukunft entgegengewirkt werden.

Die Nutzerzahl ist laut Evaluation weitgehend ausgeschöpft, spätestens wenn die knapp drei Millionen Studierenden gewechselt haben sollten. Geplant ist diese Ausweitung zum Wintersemester 2024. Schon mit dem Start des Deutschlandtickets hatte allerdings die IHK Niedersachsen bereits gefordert, nicht allein die Studierenden im Blick zu haben, zusätzlich zum regulären Deutschlandticket ebenfalls ein bundesweit gültiges und günstigeres Azubi-Ticket anzubieten.

Aber auch die Finanzierung des Deutschlandtickets bedarf noch einiger Maßnahmen: Für Kundinnen und Kunden ist diese günstige Alternative zwar attraktiv, gleichzeitig bedeutet das aber auch geringere Einnahmen für die Seite des ÖPNV. „Die weit überwiegende Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten zahlen mit dem Deutschland-Ticket erheblich weniger als vorher für die Leistungen des ÖPNV“, sagt Michael Neugebauer, der Vorsitzende der VDV-Landesgruppe Niedersachsen/Bremen. „Die wirtschaftliche Lage der Branche spitzt sich dadurch dramatisch zu. Soll das Ticket langfristig angeboten werden, benötigen wir auch eine langfristige, auskömmliche Finanzierung.“

Sie wollen als Unternehmen die Nutzung des ÖPNV durch Ihre Beschäftigten fördern und haben dazu noch offene Fragen? Informieren Sie sich am 6. Juni von 15 bis 16.30 Uhr bei einer kostenfreien Info-Veranstaltung über das D-Ticket für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Bei der Online-Veranstaltung, die von den niedersächsischen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern gemeinsam mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) organisiert wird, erfahren Sie, wie Sie für Ihre Mitarbeitenden  den monatlichen Abopreis des Deutschlandtickets bezuschussen und welcher Rahmenvertrag mit welchem Verkehrsunternehmen dafür nötig ist. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, sich direkt mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Verkehrsunternehmen auszutauschen, unter anderem zu den steuerlichen Vorteilen für die Betriebe.

Hintergrund: Parallel zum Deutschland-Ticket ist am 1. Mai 2023 auch die Jobticket-Variante eingeführt worden. Das D-Ticket Job bietet Betrieben die Möglichkeit, ihren Beschäftigten ein Ticketangebot zur Verfügung zu stellen, um besonders günstig unterwegs zu sein. Denn für Beschäftigte kostet das bundesweit in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs gültige Jobticket maximal 34,30 Euro, da Arbeitgeber sowie Verkehrsunternehmen den monatlichen Abopreis von 49 Euro bezuschussen. Dafür müssen Unternehmen allerdings einen Rahmenvertrag mit einem Verkehrsunternehmen abschließen.

Melden Sie sich für die kostenfreie Online-Informationsveranstaltung zum D-Ticket Job an. Ihren Teilnahmelink erhalten Sie rechtzeitig vor der Veranstaltung.

 

 

 

 

 

 

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