Die NBank hat im Jahr 2023 Fördermittel von rund 1,42 Mrd. vergeben und rund 27 000 Förderungen bewilligt. Das Fördervolumen liegt damit auch bei Herausrechnung der Corona-Hilfen höher als in der Zeit vor Corona.
Die NBank hat im Jahr 2023 Fördermittel in Höhe von rund 1,42 Mrd. Euro vergeben. Im Vorjahr waren es inklusive der Corona-Hilfen noch 3,5 Mrd. Euro, ohne die Corona-Hilfen 1,55 Mrd. Euro. Das Fördervolumen liegt damit höher als in der Zeit vor Corona. Insgesamt hat die Förderbank des Landes Niedersachsen im vergangenen Jahr rund 27 000 Förderungen bewilligt.
„Wir haben 2023 ein schwieriges Jahr gehabt“, sagte Frank Doods, Verwaltungsratsvorsitzender der NBank. Und das werde „auch 24 nicht anders sein.“ Niedersachsen stehe vor großen Aufgaben: „Die Transformation, die Energiewende, die Digitalisierung voranzubringen und Investitionen in eine starke Infrastruktur zu leisten, sind Gegenwartsaufgaben für Niedersachsen und für unsere Förderbank.“ Diesen Aufgaben stelle sich die Bank und habe 2023 neue Förderprogramme, die dazu einen Beitrag leisten, auf den Weg gebracht.
Im Jahr 2023 ist das Zuschussvolumen im Vergleich zum Vorjahr gesunken, das Volumen der bewilligten Kredite hingegen deutlich gestiegen. 2022 lag es inklusive der Corona-Hilfen noch bei rund 597 Mio. Euro, 2023 waren es bereits rund 771 Mio. Euro. „Wie unser gestiegenes Kreditvolumen zeigt, arbeiten wir Hand in Hand mit unseren Auftraggebenden daran, unser Darlehensangebot zu steigern“, so Michael Kiesewetter, Vorstandsvorsitzender der NBank. „Mit dieser Kombination aus wachsendem Kreditvolumen und Zuschüssen können wir Niedersachsen bei den aktuellen Herausforderungen noch effizienter und zielgerichteter unterstützen.“
Nachfrage nach Darlehen für Wohnraum gestiegen
Einen deutlichen Anstieg der Darlehensnachfrage gab es in der Wohnraumförderung. Das Volumen der Neuzusagen lag bei mehr als 454 Mio. Euro (2022: 355 Mio. Euro). Ein Rekordergebnis, wie Michael Kiesewetter berichtete. Das Geld wird in 1891 Mietwohnungen und Eigenheime fließen. Einen prozentual besonders starken Zuwachs gab es im Bereich der Eigentumsförderung. „Aufgrund der bundesweit gestiegenen Zinsen haben immer mehr Investoren, darunter vor allem auch private, den sozialen Wohnungsbau als Alternative zum freien Markt entdeckt und unsere Förderprogramme genutzt“, so Kiesewetter. „Das hat es uns möglich gemacht, in vielen Bereichen Niedersachsens bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum zu schaffen. Aber Niedersachsen braucht weiterhin ein sehr viel größeres Angebot an Wohnraum, damit sich der Markt wieder entspannt und die Mieten bezahlbar sind.“
Kommunen fragen Infrastrukturkredit stark nach
Der Kommunale Infrastrukturkredit Niedersachsen hat weiter an Bedeutung gewonnen. Die Kommunen nahmen im vergangenen Jahr ein Volumen von rund 300 Mio. Euro auf – das sind rund 70 Mio. Euro mehr als im Vorjahr und damit so viel wie noch nie. Investitionen sind in allen Bereichen der kommunalen Infrastruktur notwendig. Mehr als 500 Mio. Euro flossen in die Verbesserung der niedersächsischen Infrastruktur.
Wirtschaftsförderung unterstützt zahlreiche Unternehmen
Die Nbank stellte den niedersächsischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) rund 256 Mio. Euro im Bereich Wirtschaftsförderung zur Verfügung. Hinter dieser Fördersumme verbergen sich rund 4670 Einzelfälle. Besonders stark nachgefragt war die Einzelbetriebliche Investitionsförderung, die als wichtiges Förderinstrument bereits seit 2004 im Portfolio der NBank ist und von den Bezirksregierungen übernommen wurde. Im vergangenen Jahr sind hier rund 43 Mio. Euro geflossen. Das sind rund 9 Mio. Euro an Investitionen mehr als im Vorjahr. Von dieser Förderung profitierten 120 Unternehmen in strukturschwächeren Gebieten. Ziel des Programms ist es, in diesen Regionen Standortnachteile für Unternehmen auszugleichen und die Wirtschaft wettbewerbsfähig zu machen. „Der Förderbedarf vor allem im Bereich der Wirtschaft hat sich nach den akuten Sondersituationen der vergangenen Jahre wie Corona und Energiekrise langsam wieder normalisiert“, so Michael Kiesewetter.
Die Einzelbetriebliche Investitionsförderung ist im vergangenen Jahr unter dem Namen Niedersachsen Invest neu aufgestellt. Ziel ist es zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu unterstützen, sozialversicherungspflichtige Dauerarbeitsplätze zu schaffen und einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. „Damit haben wir einen Anreiz für eine aktive Industrie- und Ansiedlungspolitik geschaffen“, so Frank Doods. „Kleine und mittlere Unternehmen haben die Chance, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und ihren CO2-Ausstoß zu senken.“
Unter den Krediten war besonders der Mikrostarter (363 Bewilligungen) stark nachgefragt; die Zahl der Empfänger ist damit im Vorjahresvergleich um mehr als das 2,5-fache gestiegen.
Fachkräfte nutzen berufliche Fortbildungsförderung so stark wie noch nie
Klimaschutz, Digitalisierung und demographischer Wandel stellen auch den niedersächsischen Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen. Sie führen zu tiefgreifenden Veränderungen in der Arbeitswelt. Entsprechend nachgefragt war 2023 insbesondere das sogenannte Aufstiegs-BaFöG, das die Vorbereitung auf mehr als 700 Fortbildungsabschlüsse fördert. Mit knapp 114 Mio. Euro für neu bewilligte Anträge floss 2023 mehr Geld als je zuvor in diese Form der Qualifizierung. Insgesamt profitierten von dem Programm knapp 22 600 Fachkräfte – so viele wie noch nie. NBank-Vorstandsmitglied Sonja Schwarz appellierte die Menschen im Land, diese Chance auf Qualifizierung zu nutzen: „Ob Single, alleinerziehend oder mit Familie, ob in Teilzeit oder Vollzeit – die Förderung wird auf Ihre persönlichen Bedingungen zugeschnitten.“
Ausblick
Niedersachsen steht vor der gewaltigen Herausforderung, die Wirtschaft hin zu einer klimaneutralen Produktion und Dienstleistungen zu transformieren. „Neue Förderprogramme legen den Fokus auch auf das Thema Transformation “, so Doods. Aufbauend auf den Strukturen der NBank sei es das Ziel, das Darlehensgeschäft weiter auszubauen. „Wir wollen die Möglichkeiten einer Förderbank stärker nutzen.“ Dafür soll das Eigenkapital der NBank erhöht werden. Die dazu notwendigen Entscheidungen würden laut Doods vom Wirtschafts- und Finanzministerium vorbereitet.
Um die Abläufe für die Kundinnen und Kunden zu vereinfachen, will die Bank in ihrem Kundenportal die Förderprogramme von der Bearbeitung über die Bewilligung bis hin zur Prüfung der Verwendungsnachweise digital abbilden. Auch die Kreditprozesse sollen stärker digitalisiert werden.
Besonders nachgefragt von Unternehmen wird aktuell das Programm EENergy, das kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Unterstützung bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen bietet; Details zu diesem Programm stehen auf der IHK-Website. Darüber hinaus bietet die NBank beispielsweise auch Förderprogramme zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz an.