Vor einigen Wochen erschien in einer großen deutschen Boulevardzeitung – eine Umschreibung, die sich mittlerweile auch ziemlich antiquiert anhört – die Rangliste der deutschen Sportstädte. Oben stand, wer die meisten Punkte hat: Ein Bundesligist in einer der Top-Publikumssportarten gab drei Punkte, bei Meisterschaftschancen weitere drei. Zweitligisten wurden mit einem Punkt gewertet. Hannover war nicht unter den Top 10.
Das hätte vor ein paar Jahren noch anders ausgesehen. Fußball, Eishockey (mit einer Meisterschaft), Handball erstklassig, dazu ein aufstrebender Basketball-Zweitligist: jede Menge Punkte.
Aber lassen wir mal solcherlei Boulevard-Ranglisten beiseite. Hannovers Handball mischt nach wie vor ganz oben mit. Und lieferte gerade erst die Grundlage für die spektakulären Bilder der Qlympia-Qualifikation der Nationalmannschaft. Fußball bewegt die Stadt, nicht minder das Eishockey-Derby, ganz unabhängig von jeder Spielklasse. Wasserball, Rugby, Basketball – hier hat Hannover Tradition und Spitzenteams. Und, natürlich, bald steht der Hannover-Marathon an, der sich längst weit oben etabliert hat. Man könnte noch mehr aufzählen. Und alles das zusammen hilft dann bei der Bewerbung um die World Games 2029, die Spiele der nicht-olympischen Sportarten, an der jetzt gearbeitet wird. Wenn es dafür einen Zuschlag gibt (zusammen vielleicht mit ein paar Spielen bei der Handball-WM in zwei Jahren), wäre das ein großartiges Signal – für die Sportstadt Hannover, aber auch für den Standort insgesamt. Unabhängig von allen Ranglisten. (pm)
Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.