Die Wurzeln der Niedersächsischen Wirtschaft als IHK-Zeitschrift reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert: www.nw-ihk.de/ueber-uns/
Hier Ausschnitte aus der NW, dem Wirtschaftsblatt Niedersachsen und noch früheren Handelskammer-Publikationen: Was unsere Vorgänger schrieben…
Vor 150 Jahren
Ueber die hohen Preise des Kaffees werden im Publikum zahlreiche Klagen laut, während sich die kommercielle Welt und Literatur vielfach mit dem Aufsuchen der Gründe der hohen Notirungen beschäftigten. Mehr und mehr gewinnt dabei die Ansicht Boden, daß die anhaltend steigende Conjunctur ihren Hauptgrund nicht im Consum habe, der allerdings in vielen Gegenden gestiegen ist, und daß ebensowenig in den Productionsländern bei den reichen Ernten derselben ein Motiv für den jetzigen hohen Werthstand zu finden sei, daß vielmehr die jetzt bestehenden Verhältnisse im Wesentlichen auf die Operationen der Speculation zurückzuführen seien.
Hannoversches Wochenblatt für Handel und Gewerbe, Februar 1874
Vor 100 Jahren
Aus dem kohlenreichen Deutschland der Vorkriegszeit ist ein im Verhältnis zum Umfange seiner Industrie und dies insbesondere der Eisen verarbeitenden Industrie kohlenarmes Land geworden. Es fehlt uns neben dem blanken Golde an den lebenspendenden „schwarzen Diamanten“, mit denen wir früher geradezu verschwenderisch umgehen konnten und dies auch taten.
Wirtschaftsblatt Niedersachsen, Februar 1924
Vor 75 Jahren
Der Volkswagenexport, der den niedersächsischen Bezirk besonders stark interessiert, hat in England eine bitterböse Kritik ausgelöst. Die englische Presse sucht die Welt gegen die „deutsche Schleuderkonkurrenz“ zu alarmieren, nachdem vorher schon aus den Kreisen der englischen Industrie einige recht unfreundliche und unzutreffende Bemerkungen laut geworden waren. Was hierzu bereits früher gesagt wurde, gilt auch heute in verstärkter Form: wenn irgend ein Land einen steigenden Export braucht, dann trifft diese Notwendigkeit für Deutschland zu …
Wirtschaftsblatt Niedersachsen, Februar 1949
Vor 50 Jahren
Im Hinblick auf Ölkrise wird die Bedeutung der Kernenergie für unsere Wirtschaft noch mehr als bisher zunehmen, denn sonst kann der jährlich um 11 % steigende Stromverbrauch nicht mehr gedeckt werden, zumal in der Bundesrepublik Wasserkräfte und Braunkohle zur Stromerzeugung fehlen und es nicht ratsam erscheint, das knapp und zumindest sehr teuer gewordene Öl für die Gewinnung elektrischer Energie zu verbrauchen.
Niedersächsische Wirtschaft, Februar 1974
Vor 25 Jahren
Seit wenigen Tagen hat Europa eine gemeinsame Währung – historisch ein einmaliger Vorgang, wirtschaftspolitisch von eminenter Bedeutung und mit täglich spürbaren Auswirkungen für jeden. Doch es ist merkwürdig still geworden um den Euro in den letzten Wochen. Die tagespolitische Aufmerksamkeit hat gerade, da es ernst wurde, ein wenig von ihm verabschiedet. Eigentlich unverständlich, denn noch ist die Wirtschaft alles andere als vorbereitet, noch wird die Umstellung auf den Euro von vielen unterschätzt.
Niedersächsische Wirtschaft, Januar 1999