In Hannover wurde ein Projekt auf den Weg gebracht, das Spitzensport fördern soll. Es geht um die Unterstützung für Läuferinnen und Läufer. Gesucht: Unternehmen, die sich daran beteiligen.

Zusammen Spitzensport in Hannover fördern: Das ist Ziel eines Projekts in Hannover, das Läuferinnen und Läufer unterstützen soll. Dahinter steht die Eichels GmbH, die unter anderem den ADAC Marathon Hannover organisiert, gemeinsam mit dem Niedersächsischen Leichtathletik-Verband, dem Olympiastützpunkt Niedersachsen und der IHK Hannover. Entstanden ist ein Konzept unter der Bezeichnung „Hannover 1.0“. Der Name soll signalisieren, dass es sich zunächst um einen ersten Plan handelt: Man sei offen für Austausch, Weiterentwicklung und ergänzende Ideen, so Geschäftsführerin Stefanie Eichel. Mitgewirkt an dem Konzept hat unter anderem Sandra Wallenhorst, die nach ihrer internationalen Triathlon-Karriere jetzt Landestrainerin beim Leichtathletik-Verband in Hannover ist. Hendrik Pfeiffer, amtierender Deutscher Marathonmeister und seit Mai in Hannover zu Hause, macht sich ebenfalls dafür stark: „Wir wollen Kräfte und Potenziale bündeln, um gemeinsam erfolgreich zu sein.“ Das Konzept sei der logische Schluss, um die vor Ort vorhandene ausgezeichnete Infrastruktur nutzen und Aktiven ein strukturiertes Gesamtpaket anbieten zu können. „Es soll möglich sein, Leistungssport in der Gruppe erfolgsorientiert zu betreiben und sich gleichzeitig ein zweites Standbein außerhalb des Sports aufbauen können.“ Dabei spielt auch eine Rolle, jungen Athletinnen und Athleten eine berufliche Ausbildung als Fundament für eine Laufbahn nach der Sportkarriere zu ermöglichen.

„Sportfreundliche“ Arbeitsplätze gesucht

Beratung und Zukunftsperspektiven oder auch der Kontakt zu „sportfreundlichen“ Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber stehen für Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover, im Fokus: Junge Sportlerinnen und Sportler bräuchten Verständnis und Unterstützung seitens der Unternehmen, in denen sie arbeiten, um erfolgreich in ihrem Sport zu sein und sich gleichzeitig fit machen zu können für Beruf und Alltag danach. „In diesem Sinne sehen wir uns sehr gern als Kooperationspartner dieses Projekts“, so Bielfeldt.

Die IHK bringt zum Beispiel die Ausbildung in Teilzeit ins Spiel, um Leistungssport und Ausbildung als Start in die berufliche Karriere zusammenbringen. Wenn intensives Training kaum Zeit für eine Vollzeitausbildung lässt, kann eine Ausbildung in Teilzeit die Alternative sein. Das sagt Stefen Oeßel, Berater für Ausbildungsmarketing bei der IHK Hannover. Wenn die tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit in Absprache mit dem ausbildenden Unternehmen verringert wird, kann das die Möglichkeit öffnen, parallel zum Leistungssport einen Berufsabschluss zu machen. Eine Ausbildung in Teilzeit bietet ebenso die Option bei verletzungsbedingten langfristigen Ausfällen eine Alternative zum Leistungssport. Meist verlängert sich zwar dadurch die Ausbildungszeit – das ist aber kein Muss.

Die IHK Hannover unterstützt Unternehmen bereits bei sämtlichen Fragen zur Ausbildung in Teilzeit insbesondere für Leistungssportler. Dazu gibt es Informationsveranstaltungen, etwa Sponsorentreffen, auch in den Sportarten, die in der Region Spitze sind. Dazu gehören unter anderem Basketball in Göttingen sowie Handball und Fußball in Hannover. Schließlich profitieren auch die Unternehmen von Auszubildenden oder Beschäftigten um Leistungssport. Sie nehmen oft genug ihre Motivation, die sie im Sport antreibt, in ihren Job mit. Sie können ein Vorbild für Kolleginnen und Kollegen – oder für den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs – sein und ein ihre Firma bekannter machen. Teil des Plans sind auch die Sportorganisationen. Das hannoversche Konzept ist vereinsübergreifend angelegt: „Wir sind sehr stolz darauf, viele Unterstützer gewonnen zu haben und nun endlich loslegen zu können“, so Initiatorin Eichel. Für den Deutschen Leichtathletik-Verband signalisierte Marathon-Bundestrainer Matthias Kohls Unterstützung.

Klares Bekenntnis zur Leichtathletik in Hannover

Mit einem klaren Bekenntnis zur Leichtathletik stellte sich Dr. Boris Ullrich, Leiter des hannoverschen Olympiastützpunktes, an die Seite des Laufprojekts: „Die Leichtathletik ist nach wie vor unser erklärtes Herzensprojekt, und gerade dieses Projekt ist ein Top-Beispiel, wie man die Leichtathletik attraktiv halten und lokale Talente bündeln und fördern kann.“ Man wolle mit den Laufbahnberatern und -beraterinnen helfen, Zukunftsperspektiven zu bieten und duale Karrieren zu fördern. „Und die sportlichen Rahmenbedingungen in Sachen Sportmedizin, Physiotherapie und Trainingsanlagen haben wir ohnehin auf höchstem Niveau zur Verfügung“, so Ullrich.

Sportlich setzt Sandra Wallenhorst auf ambitionierte Mittel- und Langstreckenläuferinnen und Läufer sowie Talente aus Niedersachsen und der Region. „Wir wollen möglichst viele Vereine, Athletinnen und Athleten mitnehmen und von dem Konzept begeistern“, freuen sich Stefanie Eichel und Projektleiter Jan Raphael auf den Start. Gesucht sind aber auch Unternehmen, die am Laufprojekt 1.0 mitarbeiten wollen.

www.eichels-event.com

 

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