Hannover. Die enercity AG hat eine Klärschlammverwertungsanlage in Betrieb genommen. Sie ist die erste neu errichtete Ersatzanlage für den ersten Block des Kohlekraftwerks im Stadtteil Stöcken, der Ende 2024 vom Netz gehen wird. Bis voraussichtlich Ende 2026 will enercity dann komplett aus der Kohle aussteigen. Mit der vor drei Jahren realisierten Fernwärmeauskopplung aus einer Müllverwertungsanlage können nun bis zu 30 Prozent des Fernwärmebedarfs Hannovers klimaneutral gedeckt werden.
Die neue Anlage kann rund 130.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr thermisch verwerten. Dadurch werden bis zu 56 Millionen Kilowattstunden Fernwärme erzeugt, die den Jahresbedarf von bis zu 15.000 Kundinnen und Kunden decken. Es handelt sich um die erste Mono-Verbrennungsanlage, die in ein kommunales Wärmenetz einspeist. Investiert wurden rund 70 Milo. Euro. Ziel ist, dass 2027 ein Drittel der Menschen in Hannover mit klimaneutraler Fernwärme heizen kann, so enercity-Chefin Dr. Susanna Zapreva. Die Anlage ermöglicht auch die ab 2029 gesetzlich vorgeschriebene Rückgewinnung des in Klärschlammasche vorhandenen Phosphors.Die Anlage verfügt über eine Rauchgasreinigung. Die Emissionswerte bei Staub oder Stickstoffoxiden liegen dadurch laut enercity „ganz erheblich“ unter den gesetzlichen Grenzwerten.