Die VHV Gruppe hat das Jahr 2022 mit einem Jahresüberschuss von 226,8 Mio. Euro abgeschlossen. Gegenüber dem Jahr 2021, als die Versicherungsgruppe ein Rekordergebnis erzielte, hätten mehrere Faktoren dazu beigetragen, dass die Zahlen niedriger ausfielen. Sowohl im Baubereich als auch in der Automobilbranche habe die Inflation zu deutlich gestiegenen Kosten für die VHV geführt. So seien etwa die Ersatzteilpreise im Kfz-Bereich teils im zweistelligen Prozentbereich gestiegen, erklärte Thomas Voigt, Vorstandsvorsitzender VHV Holding AG bei der Medienkonferenz am Mittwoch, 12. April, in Hannover. Voigt rechnet auch in diesem Jahr mit keiner deutlichen Verbesserung: „Die Kerninflation wird auch im zweiten Halbjahr hoch bleiben.“
Die VHV zieht für das vergangene Jahr dennoch ein positives Fazit, auch weil man als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit nicht allein auf das Ergebnis des Vorjahres schaue. „Wir sind auch im Jahr 2022 gut vorangekommen“, sagte Voigt. „Es ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass trotz dieser Widrigkeiten die VHV Gruppe ein gutes, beziehungsweise unter diesen Umständen, sogar ein erfolgreiches Geschäftsjahr verzeichnen konnte.“
Auf Gruppenebene konnte die VHV die gebuchten Bruttobeiträge um 3,1 Prozent auf 3738,5 Mio. Euro steigern. Das internationale Geschäft nimmt bei den Beitragseinnahmen mit über 350 Mio. Euro mittlerweile einen Anteil von 9,4 Prozent ein und legte im Vergleich zum Vorjahr um 26,0 Prozent zu. „An diesen Zahlen können Sie eindrucksvoll sehen, wie unser internationales Geschäft wächst und unsere Strategie, uns als der Bauspezialversicherer im Heimatmarkt Deutschland sukzessive zu einem europäischen Bauspezialversicherer zu entwickeln, erste Wirkung zeigt“, so Voigt. Die VHV ist heute bereits in der Türkei, Österreich, Frankreich und Italien tätig und bereitet weitere Ländereintritte vor.
Bei Bauversicherungen ist die VHV in Deutschland marktführend, bei Kfz- sowie dem Kredit- und Kautionsgeschäft liegt sie an dritter Stelle. Man habe in allen Bereichen die Positionen halten beziehungsweise weiter ausbauen können.
Bei Risikolebensversicherungen konnte die VHV ihre Position als Marktführer im Jahr 2022 entgegen dem Markttrend weiter ausbauen. „Die Hannoversche Leben entwickelt sich sukzessive von einem Direktversicherer mit Schwerpunkt Risikolebensversicherung hin zu einem Biometrie Multikanalversicherer“, erklärte Vorstandsprecher Frank Hilbert. „Mit der Weiterentwicklung unserer IT-Landschaft ist es uns endlich möglich, unsere Biometrieprodukte im Maklermarkt anzubieten“, so Hilbert weiter. Insbesondere erweitert die Hannoversche Leben den Schwerpunkt ihrer Produktpalette um Angebote für Invaliditätsabsicherungen.
Die VHV Gruppe zählte Ende des Jahres 4033 Beschäftigte, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von fast 10 Prozent (9,7%) entspricht. Mit rund 2500 Menschen arbeitet der Großteil in der Zentrale in Hannover. Größere Standorte gibt es zudem in Berlin und mit München mit jeweils 200 bis 250 Beschäftigten.