Der niedersächsische Digitalbonus, der Ende Juni ausläuft, soll im Frühjahr 2024 durch ein weiterentwickeltes Förderprogramm ersetzt werden. Damit werden unternehmen dann weiterhin bei der Digitalisierung unterstützt. Das teilte das Wirtschaftsministerium jetzt mit.
Noch bis zum 30. Juni dieses Jahres können Unternehmen Anträge für den bisherigen Digitalbonus stellen. Ziel dieses Ende 2019 erstmals aufgelegten Programms war es, Digitalisierung niedrigschwellig und in der Breite voranzubringen. Das niedersächsische Wirtschaftsministerium zählt bislang 9800 bewilligte Anträge mit einer Fördersumme von 67,7 Mio. Euro. Damit seien insgesamt über 181 Mio. Euro an Investitionen für die Digitalisierung insbesondere in kleineren Unternehmen ausgelöst worden, so Wirtschaftsminister Olaf Lies. Während der Corona-Zeit habe das zum Beispiel geholfen, Homeoffice-Angebote aufzubauen.
Lies kündigte in diesem Zusammenhang ein neues Förderprogramm für das kommende Frühjahr an: „Wir erleben derzeit eine Stagnation bei der Zahl der Neuanträge. Auch das zeigt, dass wir hier eine gewisse Sättigung in der Breite erreicht haben und die Zwischenziele des Digitalbonus erreicht sind. Daher werden wir jetzt ein Programm auflegen, mit dem wir uns, so wie im Koalitionsvertrag vereinbart, auf die Transformation von Geschäftsmodellen und den Einsatz innovativer Technologien fokussieren werden.“
Das entspricht einer Forderung der niedersächsischen Industrie- und Handelskammern. „Der Digitalbonus ist eine Erfolgsgeschichte und ein höchst effektives und wirkungsvolles Förderprogramm für die niedersächsischen Unternehmen“, so Michael Wilkens, Sprecher Digitalisierung der IHK Niedersachsen, Ende Mai. Deshalb müsse der Digitalbonus über 2023 hinaus fortgeführt werden, erklärte Wilkens. Dafür wurde jetzt mit der Ankündigung des Wirtschaftsministeriums die Grundlage gelegt.
Künftig sollen laut Olaf Lies besondere Innovationsziele wie die Transformation des Geschäftsmodells oder der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Neuheitsgrade – wenn beispielsweise für das Produkt eine völlig neue Einsatzmöglichkeit oder Funktionalität entwickelt wird – besonders gefördert werden. Auch das entspricht grundsätzlich den Vorstellungen, die von den Industrie- und Handelskammern Ende Mai geäußert wurden. Die genauen Förderkriterien werden derzeit erarbeitet und sollen Ende des Jahres vorgestellt werden.