Dieser Text ist noch aus rein natürlicher Produktion. Das muss heute noch nicht unbedingt betonen, aber die Pläne eines amerikanischen Technologiekonzerns Microsoft-Pläne für künstlich erzeugte Sprache und Texte haben eine intensive Diskussion um Chatbots ausgelöst, also im wahrsten Sinn des Wortes sprechfähige Künstliche Intelligenz.
Dabei ist weniger wichtig, was Chatbots heute schon können. Sondern was sie – vielleicht schon bald – können werden. Dass aber ein Chatbot in absehbarer Zeit diese Freitagskolumne schreibt, erwarten wir nicht unbedingt..
Allerdings nehmen wir die aktuelle Diskussion zum Anlass, um für die Sprache zu plädieren, für den fundamentalen Dreiklang sprechen, lesen und schreiben. Bei aller Erleichterung und bei allen Chancen, die technischer Fortschritt bringt und den man natürlich nutzen sollte: Sprache ist ein Grundpfeiler des Menschlichen. Entsprechend groß sind die Risiken, wenn man Teile davon auf die Technik verlagert. Und entsprechend sorgsam sollte man mit ihr umgehen. Ohnehin wird ja der Einfluss der Technik auf die Sprache immer größer, angefangen bei der Rechtschreibkorrektur. Oder Vorschläge für Textbausteine, Längenvorgaben und Kurzformen, um nicht so viel tippen zum müssen. Aber kann man sich Dinge eben doch besser merken, wenn man gleichzeitig mitschreibt oder Stichworte notiert? Oder wenn man ein gedrucktes Buch liest, mit linken und rechten Seiten, oben und unten statt eines E-Books einem immer identischen Schriftbild? Gerade erst wird ja auch angesichts des grassierenden Fachkräftemangels darüber diskutiert, in der Bildung Kompetenzen zu stärken. Sprache gehört dazu. Und es wäre gut, wenn es die aus natürlicher Produktion wäre. (pm)
Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.