Mit einem signifikant positiven operativen Ergebnis schließt die TUI Group das Gesamtjahr 2022 ab. Profitieren konnte der Konzern insbesondere von einem starken Sommer im 4. Geschäftsquartal.
„Wir hatten einen starken Sommer, ein sehr gutes Quartal und wir haben das angekündigte Ziel, ein signifikant positives bereinigtes EBIT, erreicht. Der Tourismus bleibt ein langfristiger und attraktiver Wachstumssektor. Alle fundamentalen Daten deuten darauf hin, die langfristigen Megatrends, von denen unsere Branche besonders profitiert, sind weiter intakt. Wir erwarten auch ein solides und gutes Jahr 2023, sind uns der externen Marktfaktoren aber sehr bewusst. Mit unserer starken Marke, unserem robusten Geschäftsmodell, mehr Flexibilität und unseren engagierten Teams sind wir für das laufende Geschäftsjahr und darüber hinaus sehr gut positioniert, um von den Marktchancen zu profitieren. Unsere strategischen Schwerpunkte setzen wir bei einem breiteren Produktangebot, mit dem wir neue Kunden gewinnen – verbunden mit den Markenwerten, die von einer TUI erwartet werden: gleichbleibend hohe Qualität, Flexibilität und Kundennähe“, sagte Sebastian Ebel, Vorstandsvorsitzender der TUI Group bei der Vorstellung der Zahlen am 14. Dezember.
Wachstumsstrategie: neue Produkte, zusätzliche Kunden, mehr Marktanteile
Die TUI will ihr Produktportfolio zukünftig deutlich verbreitern, indem die klassische, aus zuvor eingekauften Komponenten zusammengestellte, Pauschalreise wesentlich flexibler und individueller und damit dynamischer gestaltet wird. Kurzfristig verfügbare Hotelkontingente und Flüge sollen Kundinnen und Kunden je nach individuellem Wunsch kombinieren können. So entstehen neue und zusätzliche Angebote, wie zum Beispiel Städtereisen, mit denen der Konzern auch neue Kunden gewinnen kann.
Der strategisch wichtige und besonders schnell wachsende Bereich TUI Musement wird das Angebot an Produkten und Services ebenfalls deutlich verbreitern. So wurde beispielweise kürzlich die neue Plattform für das individuelle Zusammenstellen von Rundreisen gestartet.
Vollständige Rückzahlung der Corona-Hilfen im Blick
Ein solider operativer Cashflow im 4. Quartal hat zu einem Cashflow von 1,7 Milliarden Euro im Gesamtjahr 2022 geführt. Die Nettoverschuldung wurde deutlich gesenkt, zum 30. September 2022 lag sie bei 3,4 Milliarden Euro, nach 5,0 Milliarden Euro im Vorjahr. Gleichzeitig verfügt der Konzern über eine weiterhin hohe Liquidität von 3,7 Milliarden Euro und somit über ausreichende finanzielle Mittel zur Deckung des saisonal typischen schwächeren Winters. Um die Verschuldung weiter zu senken und die Zinsbelastung zu reduzieren, hat die TUI mit dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) einen Weg zur vollständigen Rückzahlung der Corona-Hilfen vereinbart. Bis Ende 2023 sollen die Stille Einlage I über nominal 420 Millionen Euro und der noch verbliebene wandelbare Anteil der vollständig vom WSF gezeichneten Optionsanleihe in Höhe von nominal 59 Millionen Euro zurückgezahlt werden. Darüber hinaus will der Konzern auch die KfW-Kreditlinien (aktuell 2,1 Milliarden Euro) deutlich reduzieren. Um die Rückführung zu finanzieren, plant die TUI zunächst eine von der Hauptversammlung im Februar 2023 zu genehmigende Herabsetzung des Grundkapitals. Die Rückführung soll durch zwei Kapitalerhöhungen im Rahmen eines Bezugsangebots und der bereits genehmigten Aktienvolumen erfolgen.
Das Geschäftsumfeld bleibt auch im aktuellen Winter 2022/23 vor allem durch externe Faktoren weiter herausfordernd. Aktuell liegen 2,7 Millionen Buchungen für die Wintersaison 2022/23 vor und 52 Prozent des Programms sind verkauft. Infolgedessen liegen die Buchungen kumuliert bei 134 Prozent der vorherigen Wintersaison 2021/22 und bei 84 Prozent der Wintersaison 2018/19. Seit dem Buchungsupdate im September wurden 1,4 Millionen Buchungen hinzugefügt. Großbritannien bleibt mit +5 Prozent Buchungsniveau und Durchschnittspreisen von +23 Prozent gegenüber Winter 2018/19 am weitesten fortgeschritten. Der bereits im Sommer vorherrschende Trend zu einem höheren Anteil kurzfristiger Buchungen setzt sich auch im Winter fort, wobei das Gesamtvolumen in den letzten vier Wochen mit -4 Prozent nahezu dem des Winters 2018/19 entspricht. Die Durchschnittspreise liegen bei +28 Prozent gegenüber Winter 2018/19 und um 7 Prozent höher gegenüber Winter 2021/22, was dazu beitragen wird, die Auswirkungen der Wechselkursvolatilität und der derzeit höheren Inflation abzufedern.
Ausblick Geschäftsjahr 2023
Für das aktuelle Geschäftsjahr 2023 rechnet der Konzern mit einem starken Anstieg des Umsatzes und einer signifikanten Erhöhung des bereinigten EBIT.