Jugendliche mit niedrigen Schulabschlüssen sorgen sich um ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz und wünschen sich mehr Unterstützung bei der Berufsorientierung. Das sind Ergebnisse einer Jugendbefragung die jetzt unter dem Titel „Ausbildungsperspektiven im dritten Corona-Jahr“ veröffentlicht wurden.
Die Ergebnisse der Studie im Überblick:
• Attraktivität von Ausbildung: 41 Prozent der Schüler/innen streben eine Ausbildung an, weitere 33 Prozent sind noch unentschieden. Damit ist für 74 Prozent eine Ausbildung mindestens eine Option.
• Ausbildungschancen: Über die Hälfte der jungen Menschen (54 Prozent) haben den Eindruck, dass die Chancen auf einen Ausbildungsplatz eher schlechter sind als vor Corona. Diesen Eindruck haben in besonderem Maße Jugendliche mit niedriger Schulbildung (68 Prozent).
• Ausbildungsangebot: 37 Prozent der jungen Menschen sind der Auffassung, es gebe zu wenig Ausbildungsplätze. Von den Jugendlichen mit niedriger Schulbildung hat sogar fast die Hälfte (49 Prozent) den Eindruck, dass die Zahl der Ausbildungsplätze nicht ausreicht.
• Engagement der Politik: 38 Prozent der Befragten sind der Ansicht, es werde von der Politik eher viel, aber noch nicht genug für Ausbildungsplatzsuchende getan. 42 Prozent denken, es werde eher wenig oder gar nichts getan. Besonders kritisch sind Jugendliche mit niedriger Schulbildung.
• Studium versus Ausbildung: Über ein Drittel (36 Prozent) der Jugendlichen, die ein Abitur anstreben, findet ein Studium aufgrund von Corona attraktiver als eine Ausbildung. Dieser Anteil lag im vergangenen Jahr nur etwa bei einem Fünftel.
Die Befragung wurde vom 28. Januar bis zum 6. März 2022 durchgeführt. Befragt wurden 1.666 repräsentativ ausgewählte junge Menschen zwischen 14 und 20 Jahren. Die Daten wurden nach dem aktuellen Status Schülerin und Schüler/Nichtschülerin und Nichtschüler sowie nach dem eigenen Schulbesuch bzw. -abschluss gewichtet. Zudem wurde die Befragung repräsentativ auf Ebene der einzelnen Bundesländer durchgeführt. Um Aussagen auf Bundesebene vornehmen zu können, wurden die Daten aggregiert und entsprechend der Länderanteile gewichtet.