Fast jedes dritte Unternehmen im Bereich der IHK Hannover (31 %) sieht sich bereits jetzt durch die hohen Energiekosten in seiner Existenz bedroht. Das ergab eine aktuelle Umfrage der IHK Hannover.

Weitere 35 Prozent können die Situation aktuell noch nicht einschätzen. Der Grund für den hohen Anteil an Unternehmen mit unsicheren Erwartungen sind auslaufende Energielieferverträge bei stark schwankenden Preisen auf extrem hohem Niveau. „In der aktuellen Situation versuchen die Unternehmen, Konditionen zu erhalten, mit denen sie noch leben oder zumindest überleben können“, sagt IHK -Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt: „Ohne Hilfen wird es für viele sehr schwer, durch diese erneute Krise zu kommen.“

Knapp jedes zweite Unternehmen (45 %) sieht sich bereits jetzt gezwungen, die Geschäftstätigkeit zumindest teilweise zu reduzieren. „Vielen Unternehmen steht das Wasser bis zum Hals. Die Nachfrage geht in allen Branchen zurück und gleichzeitig explodieren die Kosten, nicht nur bei Gas und Strom,“ so die IHK-Hauptgeschäftsführerin. Für ihre Blitzumfrage hatte die IHK in den vergangenen Tagen 131 Unternehmensantworten ausgewertet.

Bei drei Vierteln der Unternehmen führen die hohen Stromkosten dazu, dass sie ihre Geschäfte zurückfahren. Besonders betroffen sind naturgemäß Branchen, in denen die Energiekosten große Bedeutung haben: Neben dem Produzierenden Gewerbe gehören dazu auch der Handel und die Gastronomie: Ausnahmslos alle gastgewerblichen Unternehmen, die sich an der IHK-Umfrage beteiligten, wollen ihre Geschäftstätigkeit einschränken. Im Produzierenden Gewerbe sind es zwei Drittel. Diese Einschränkungen der Geschäftstätigkeit führen zwar gesamtgesellschaftlich zu Energieeinsparungen, gleichzeitig wird aber auch die Wertschöpfung geringer ausfallen und zu Wohlstandsverlusten führen.

„Die Alarmglocken der Wirtschaft läuten jetzt sehr laut“, so IHK-Chefin Bielfeldt. In der Umfrage der IHK sprechen sich 84 Prozent der Unternehmen dafür aus, die Energiepreise zu deckeln.Steuerermäßigungen und Zuschüsse sind aus Sicht der Wirtschaft ebenfalls gut geeignet, um die Krise abzumildern. Bielfeldt: „Wir halten es für erforderlich, dass in dieser schwierigen Situation wie in der Corona-Krise insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen Hilfen angeboten werden, die nicht nur zielgenau sind, sondern tatsächlich auch ausreichen, um die kommenden Monate zu meistern.“

 

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