Jowita Gartzke-Koslick

Im Keller ihres Wohnhauses begann Jowita Gartzke-Koslick (51) vor einigen Jahren, neuwertige, nicht getragene Brautkleider zu verkaufen. Weil dies gut lief, hat die Diplom-Kauffrau 2015 in einer Jugendstilvilla in der Pyrmonter Straße in Hameln das „Palais Blanc“ ero?ffnet. Mit ihrem zehnko?pfigen Team bietet sie auf mehr als 650 Quadratmetern festliche Outfits fu?r den scho?nsten Tag im Leben. Das Palais Blanc hat fu?nf Separe?es, fu?r die heiratswillige Frauen einen Slot buchen ko?nnen, um unter 800 bis 1000 Kleidern das fu?r sie passende Modell auszuwa?hlen. Durch die Vox-Sendung „Zwischen Tu?ll und Tra?nen“ hat das Unternehmen eine hohe Bekanntheit erlangt, Kundinnen aus Deutschland, O?sterreich und der Schweiz kommen fu?r ihr Brautkleid nach Hameln.

Wobei störe ich Sie gerade?
Ich habe gerade eine dringende U?berweisung machen mu?ssen, weil sonst die Ware nicht pu?nktlich kommt. Bei uns za?hlt jede Stunde.

Was ist Ihr Kerngescha?ft?
Die Beratung bei Brautkleidern ist unsere Sta?rke. Brautmo- de, das ko?nnen wir! Alles andere wie Schuhe, Abendmode und Herrenanzu?ge mu?ssen wir leider wegen Personalmangel auf- geben. Wir haben uns auch im Fernsehen einen Namen gemacht. In der Vox-Sendung „Zwischen Tu?ll & Tra?nen“ sind wir alle paar Wochen mit einem Film aus unserem Gescha?ft dabei.

Wie viele Mitarbeiter haben Sie?
Wir sind zehn – sieben Festangestellte und drei Aushilfen.

Wofür möchten Sie werben?
Man sollte nicht wegen des Kleides heiraten, sondern we- gen der Liebe! Bei manchen Frauen stehen das Kleid und die Hochzeitsfeier so sehr im Vordergrund, dass es in keinem Verha?ltnis mehr steht. Auf uns lastet ein enormer Druck, weil alles perfekt sein muss. Wir hatten hier schon Kundinnen, die einen Nervenzusammenbruch bekamen, weil eine Perle fehlte oder ei- ne Applikation geringfu?gig anders saß. In Zeiten von Corona und Krieg mu?ssen wir alle Versta?ndnis fu?reinander haben und von dem bisherigen Anspruchsdenken runter kommen. Ein Großteil der Lieferanten in der Branche produziert in der Ukraine, besonders, nachdem die Lieferungen aus China stagnierten. Die Frauen na?hen zwischen den Sirenen die Kleider und manchmal kommen diese ein paar Tage spa?ter bei uns an. Wenn eine Kundin dafu?r kein Versta?ndnis hat, macht uns das sehr traurig. Doch die meisten Bra?ute sind ganz bezaubernd und wenn alles glatt la?uft, ist es ein wunderbarer Job!

Was verbindet Sie mit der IHK?
Eine Mitarbeiterin ist im Pru?fungsausschuss der IHK, und wir hatten eine Auszubildende, die ihre Pru?fung vor der IHK abgelegt hat.

Aufgezeichnet von Barbara Dörmer.

 

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