Mehr Tempo angesichts vielfältiger Versäumnisse in der Vergangenheit: Das mahnte der Präsident der IHK Hannover, Gerhard Oppermann, beim Jahresempfang der IHK an.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Gerhard Oppermann sprach beim IHK-Jahresempfang die Themen Digitalisierung, Bürokratieabbau und Fachkräftemangel an und wies auf die großen Aufgaben der Energie- und Mobilitätswende angesichts der globalen Notwendigkeit des Klimaschutzes hin. Vielleicht wurden die Weichen gestellt, aber der Zug hat nicht die nötige Geschwindigkeit taufgenommen, sagte der IHK-Präsident vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung im Hannover Congress Centrum.Mit Solidarität durch die Krise
Oppermann zeigte sich vom Krieg gegen die Ukraine erschüttert, sieht aber in einem gestärkten gesellschaftlichen Konsens die Grundlage, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern: „Wir werden nur solidarisch durch diese Krise kommen.“
Zu den grundlegenden Forderungen gehört der massive Ausbau regenerativer Energien. Unter anderem durch Digitalisierung müsse dabei die Geschwindigkeit bei den Genehmigungsverfahren deutlich erhöht werden. Eine unangemessen hohe Belastung Norddeutschlands durch höhere Netzentgelte für den Leitungsausbau lehnte Oppermann ab. Die Erzeugung grüner Windenergie sei eine Aufgabe von nationaler Bedeutung: Es könne nicht sein, dass die Kosten dafür der Norden tragen müsse: Das sei eine Frage der Fairness. „Hier braucht es ein Umdenken“, so Oppermann.
IHK kündigt Wasserstoff-Netzwerk an
Der IHK-Präsident betonte die dringende Notwendigkeit, in Niedersachsen zwei Importterminals für Flüssiggas zu bauen, die künftig auch für Wasserstoff benötigt würden. Oppermann kündigte auch ein Wasserstoff-Netzwerk an, das die IHK Hannover zusammen mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser gründen werde. Dabei mahnte er jedoch grundsätzlich an, technologieoffen zu bleiben und wies auf die Chancen synthetischer Kraftstoffe, so genannter E-Fuels, hin.
Als Grundlage der Digitalisierung forderte IHK-Präsident Oppermann einen umfassenden Ausbau der Breitband-Infrastruktur. Er machte aber auch deutlich, dass die digitale Transformation der Wirtschaft das persönliche Engagement in den Unternehmen braucht: „Digitalisierung ist eine Aufgabe, die nicht irgendwann abgeschlossen ist. Sie verändert unsere Geschäftsmodelle und unsere Arbeitswelt jeden Tag neu und sie verändert darüber hinaus unsere Gesellschaft grundlegend.“ Eine gute Hilfe für die Unternehmen seien dabei niedrigschwellige Hilfsangebote wie der Digitalbonus als Förderinstrument des Landes.
Onlinezugangsgesetz: IHK in Vorreiter-Rolle
Bei der Digitalisierung öffentlicher Leistungen sieht Oppermann die IHK Hannover in einer Vorreiterrolle. Bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes ist die IHK eine von zwei Industrie- und Handelskammern bundesweit, die heute schon mit Leistungen online sind. Der digitale Zugang, bundeseinheitliche Verfahren und Online-Bezahlmöglichkeiten machen Abwicklung hoheitlichen IHK-Aufgaben leichter, schneller und unkomplizierter.
Oppermann mahnte, für den anstehenden Bürokratieabbau die Lehren der ersten beiden Coronajahren nicht zu vergessen. Insbesondere im ersten Lockdown sei vieles möglich gewesen. Die Vorschläge für den Abbau von Bürokratie seien da. Was alles geht, habe die Pandemie gezeigt. „Wir können nicht zulassen, dass diese Erfahrungen ungenutzt bleiben. Wir können es nicht, weil die Lage um uns herum dazu zwingt.“[/vc_column_text][vc_separator][/vc_column][/vc_row]