Diesmal in der Rubrik „Köpfe kurz & knapp“: Corina Paetsch, Präsidentin der Bundesbank-Hauptverwaltung in Hannover. Als geborene Göttingerin ist die 48-Jährige nach Stationen bei der Bundesbank nach Niedersachsen zurückgekehrt.
Ich bin … seit 1. April Präsidentin der Bundesbank-Hauptverwaltung in Bremen,
Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und von Frankfurt nach Hannover gekommen.
Als Chefin … bin ich immer wieder begeistert, was wir alles mit unseren unterschiedlichen Fähigkeiten, Talenten und Ideen gemeinsam erreichen können. Und meist ist das Ganze dabei deutlich mehr „als nur die Summe seiner Einzelteile“.
Als digitale Vordenkerin … habe ich mich anfangs nicht gesehen. Allerdings halte ich nichts davon, vor der Realität die Augen zu verschließen. Die Welt in der Bundesbank und vor unseren Toren, sprich bei unseren Geschäftspartnern und sonstigen Finanzakteuren, verändert sich eben. Ich glaube wir sind veränderungsfähiger als wir oftmals glauben. Dass die Digitalisierung auch ganz neue positive Möglichkeiten bietet, versuche ich als
anfängliche Digitalisierungsskeptikerin mittlerweile hier im Haus zu vermitteln.
Als Freundin … vom Reisen in andere Länder erfreue ich mich auch privat immer wieder daran, dass wir in Europa eine gemeinsame Währung haben.
Als Politikerin … wäre ich ungeeignet. Ich bin dankbar dafür, dass sich Politikerinnen und Politiker für unsere Demokratie engagieren. Zumal in Zeiten der verbalen Verrohung und hyperaktiver sozialen Medien, wo jeder sehr einfach zur verbalen Zielscheibe werden kann. Ich bedauere es, dass politisches Engagement in demokratischen Parteien gesellschaftlich so wenig Wertschätzung erfährt.
Als Kind … ging mein erster Schulausflug nach Hannover: Erst ins neue Rathaus und dann in den Zoo. Damals wie heute verbinde ich mit der Stadt Hannover sehr viel Schönes.
Als Letztes … würde ich wohl auf Schokolade verzichten wollen. Ganz ohne Laster geht es dann eben doch nicht.
Die mutige Frage: Was würden Sie einem Bekannten sagen, der in Bitcoins investieren möchte?
Wie sehr hängst Du an Deinem Ersparten … ?! Scherz beiseite, Zentralbanker betreiben aus guten Gründen keine Anlageberatung, wer in die sogenannten Kryptowährungen investieren will, mag es – in Eigenverantwortung – tun. Die Notenbanken sehen Bitcoin & Co. aber, auch wenn die dahinterliegende Technik interessant ist, vor allem als äußerst
volatil und entsprechend risikobehaftete Anlageklasse und nicht als Alternative zu einem staatlichen Währungssystem.
Dieses Smartphone-Foto hat uns Corina Paetsch
zur Verfügung gestellt: