Das Museum Schloss Fürstenberg hat am 24. Juni die Sonderausstellung „In Herz und Hand. 275 Jahre Fürstenberg – Schätze aus Privatbesitz“ eröffnet. Die Ausstellung wirft mit Hunderten von Exponaten Schlaglichter auf faszinierende Themen und zeigt, wie die Freude des Sammelns die Manufakturgeschichte lebendig hält.
Anlässlich des diesjährigen 275. Jubiläums der Porzellanmanufaktur Fürstenberg hat das Museum Schloss Fürstenberg mit dem Freundeskreis Fürstenberger Porzellan e. V. die Sonderausstellung entwickelt, die vom 25. Juni bis 30. Oktober noch nie öffentlich ausgestellte Objekte von der Frühzeit der Manufaktur bis zum 21. Jahrhundert zeigt. Festredner bei der Vernissage war Dr. Samuel Wittwer, Direktor der Abteilung Schlösser und Sammlungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und bekannt als Porzellanexperte der TV-Sendung „Kunst und Krempel“ des Bayerischen Rundfunks.
Ausschließlich aus Privatbesitz stammende Porzellane erzählen von der Leidenschaft für das „weiße Gold“ aus Fürstenberg und der Faszination für Deutschlands zweitälteste Porzellanmanufaktur. Dabei stellten Sammlerinnen und Sammler aus nah und fern ihre Objekte zur Verfügung, und wirkten mit ihren Geschichten der einzelnen Porzellane am Konzept der Ausstellung mit. Aus inspirierenden Gesprächen mit dem Museumsteam entwickelte sich eine Sonderausstellung, die in vier Teilbereichen die Geschichte von Fürstenberg beleuchtet und dabei die Dauerausstellung einbindet und ergänzt.
Im ersten Teil der Ausstellung erzählen Exponate aus der Gründungszeit der Manufaktur mit ihrer charismatischen Imperfektion vom Fleiß und der Findigkeit der Fürstenberger Porzelliner. Das „Holländische Service“, eines der umfangreichsten erhaltenen Tafelservice aus dem 18. Jahrhundert, das zum ersten Mal in Deutschland präsentiert wird, und 15 Teller und Schalen aus dem berühmten Service von Herzog Carl I. mit braunschweigischen Landschaften, sind Porzellanschätze des zweiten Teils der Ausstellung. Dieser beleuchtet die kunstvolle Porzellanmalerei von 1756 bis 1828.
Einem charmanten Servicetypus ist der dritte Teilbereich gewidmet: Mit Déjeuners, also Frühstücksgeschirren, aus allen Epochen der Fürstenberger Geschichte wird ein eleganter Zeitstrahl geknüpft, der mit der Dauerausstellung verwoben ist. Die Ausstellung beschließt in der vierten Abteilung mit einer bislang nur wenig beachtete Episode der Fürstenberger Geschichte: Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein Zweigbetrieb für aufwändige Malereidekore in Dresden eingerichtet. Unter dem Maler Oswald Miersch entstanden dort sehr aufwändige und prunkvolle Porzellane.
„Es berührt zutiefst, einer so geballten Passion zu begegnen, die eine 275-jährige Porzellanmanufaktur als das begreift, was sie ist: ein unabdingbares Kulturgut und dadurch heute und in Zukunft so relevant wie zum Zeitpunkt ihrer Gründung“, so Museumsleiter Dr. Christian Lechelt.
Über das Museum Schloss Fürstenberg
Im März 2017 wurde mit Unterstützung des Hauptsponsors, der Deutsche Sparkassen-Giroverband, sowie weiteren Förderpartnern das neu gestaltete und renovierte Museum Schloss Fürstenberg wiedereröffnet und bietet mit seinem modernen und vielfältigen Ausstellungskonzept Spaß und Infotainment für alle Generationen. Mit der umfangreichen Dauerausstellung und einem Programm aus Sonderausstellungen und Aktionen werden die Historie der Manufaktur und die Technologie der Porzellanherstellung für die Besucherinnen und Besucher erlebbar gemacht. Das Wissen über die Bedeutung von Porzellan in den Lebenswelten der Menschen öffnet einen neuen, spannenden Zugang zu Geschichte und Kultur verschiedener Epochen.
Das Museum befindet sich mitten im Weserbergland im ehemaligen Grenzposten und Jagdschloss der braunschweigischen Herzöge. Es zeigt in verschiedenen, teilweise interaktiven Ausstellungsbereichen auf rund 1.900 Quadratmetern und auf drei Stockwerken die Herstellungs- und Kulturgeschichte von Fürstenberg Porzellan. Der Werksverkauf ist ganzjährig geöffnet und bietet alle Produkte der aktuellen Fürstenberg und Sieger by Fürstenberg Kollektion.